Rezension

Tolles Buch mit einer starken Protagonistin. Leseempfehlung!

Die Farbe von Milch - Nell Leyshon

Die Farbe von Milch
von Nell Leyshon

Bewertet mit 5 Sternen

Inhaltsangabe:

Mein Name ist Mary. Mein Haar hat die Farbe von Milch. Und dies ist meine Geschichte.

 

Mary ist harte Arbeit gewöhnt. Sie kennt es nicht anders, denn ihr Leben auf dem Bauernhof der Eltern verläuft karg und entbehrungsreich. Doch dann ändert sich alles. Als sie fünfzehn wird, zieht Mary in den Haushalt des örtlichen Dorfpfarrers, um dessen Ehefrau zu pflegen und ihr Gesellschaft zu leisten – einer zarten, mitfühlenden Kranken. Bei ihr erfährt sie erstmals Wohlwollen und Anteilnahme. Mary eröffnet sich eine neue Welt. In ihrer einfachen, unverblümten Sprache erzählt sie, wie ihr Schicksal eine dramatische Wendung nimmt, als die Pfarrersfrau stirbt und sie plötzlich mit dem Hausherrn alleine zurückbleibt.

 

Meinung:

Als ich zum ersten mal die Inhaltsangabe dieses Buch gelesen habe, war mir klar, dass ich dieses Buch unbedingt lesen muss. Jetzt, nachdem ich das Buch gelesen habe und immer noch geflasht bin, bin ich sowas von froh, dass ich ca. 150 Jahre später geboren bin als Mary.

 

Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen, aber er ist anders als sonst, da Mary ihre eigene Geschichte erzählt und sie eben eine sehr einfache Sprache benutzt. Hat mir gut gefallen, war mal was total anderes.

 

Mary ist eine außergewöhnliche Protagonisten, die ich sofort in mein Herz geschlossen habe. Teilweise hat sie mich an Anna Wimschneider aus Herbstmilch erinnert, ein Buch das ich vor vielen Jahren gelesen und geliebt habe. Mary ist eine naive Persönlichkeit, die jedoch immer ehrlich ist und vor allem immer sagt, was sie denkt. Gerade solche Charakterzüge in der beschriebenen Zeit (1830-1831) stelle ich mir unglaublich schwer für eine Frau vor. Und vielleicht gerade deswegen hatte es Mary auch nie leicht im Leben.

 

Sie muss gegen ihren Willen zur Pfarrersfamilie ziehen und dort die kranke Frau pflegen. Sie hat dort zwar zu essen und ein eigenes Bett, ist aber eigentlich nichts anderes als eine Sklavin. Obwohl sie leichtere Arbeit verrichten muss als am elterlichen Hof, ist sie total unglücklich. Alles ändert sich, als die Frau des Pfarrers dann stirbt.

 

Das Buch regt auf jeden Fall zum Nachdenken an. Unglaublich was Frauen in dieser Zeit alles aushalten mussten. Ich bin froh, dass ich zu einer anderen geboren wurde. Und krass, dass Frauen irgendwo auf der Welt immer noch so behandelt werden.

 

Absolute Leseempfehlung! 

 

Fazit:

Tolles Buch mit einer starken Protagonistin. Außergewöhnlicher Schreibstil - absolut lesenswert!