Rezension

Toter Himmel

Toter Himmel - Gilly Macmillan

Toter Himmel
von Gilly Macmillan

Bewertet mit 3 Sternen

Cover:

Das Cover fand ich bei Erhalt des Buches sehr schön und interessant. Nach Beendigung des Buches, verstehe ich jedoch weder das Cover noch den Titel.

Eigene Inhaltsangabe:

Rachel macht wie so oft mit ihrem Sohn Ben und dem Familienhund Skittle einen Waldspaziergang. Ben fragt seine Mutter ob er schon zur Schaukel vorlaufen darf. Rachel gibt ihrem Sohn diese Freiheit, doch als sie selbst bei der Schaukel ankommt, ist Ben nicht dort. Vorerst denkt sie ihr Sohn habe sich versteckt, doch schnell kommt ihr die Erkenntnis, dass etwas nicht stimmt! Ben ist wie vom Erdboden verschluckt und Rachel packt die nackte Angst..

Schreibstil:

Der Schreibstil der Autorin Gilly Macmillan ist wirklich großartig. Er lässt sich flüssig lesen und obwohl nicht wirklich etwas passiert und ihr Schreibstil sehr detailliert ist, was die Gefühle anbetreffen, kommt keine Langeweile auf. Das ist meiner Meinung nach eine wahre Kunst des Schreibens. Das Buch berichtet meist abwechselnd  aus der Ich-Perspektive von Rachel und dem ermittelnden Detektiv Jim. Jedoch streut die Autorin auch Gesprächsprotokolle von Jim und seiner Psychotherapeutin Dr. Manelli ein, da er nach diesem Fall an Schlafstörungen leidet und eine Therapie von seinem Arbeitgeber verordnet bekommen hat. Weiterhin werden zu dem ein Blog, Zeitungsartikel und ausgetauschte Emails bildlich im Buch dargestellt. Das hat mir sehr gut gefallen und hat das Buch richtig aufgepeppt und dem Leser eine gewisse Nähe zum Fall ermöglicht.

Allgemeine Meinung:

Wie schon beschrieben ist der Schreibstil der Autorin einfach bombastisch gut und hat mich gefesselt. Jedoch hat die Geschichte an sich mich nicht so sehr gepackt, weil einfach nichts passiert! Das klingt nach einem Widerspruch in sich und es ist kaum erklärbar, aber so war es eben. In den ersten 250 Seiten ist es so, dass es eigentlich nur um Rachels Gefühle geht, ihre Angst und ihre Sorgen. Jeder der selber Mutter ist, kann sich bestimmt gut in Rachel reinversetzen und fiebert mit ihr. Jemand wie ich der kinderlos ist, berührt es nicht ganz so stark und es fehlt die Spannung! Sie hat sich auf der Pressekonferenz leider nicht so verhalten wie abgesprochen und hat daher leider die Öffentlichkeit gegen sich aufgebracht. Die Ermittlungen kommen kaum weiter und eigentlich geht das Ganze sehr ins familiäre und die Gefühlsebene. Auch bei Jim dem Ermittler. Erst die letzten 150-200 Seiten hatten dann so richtig Schwung, in denen ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte. Es hätte sicherlich einiges an Spannung rein gebracht, wenn auch noch aus der Sicht von Ben oder des Entführers berichtet worden wäre. Denn das Ende war leider für mich unbefriedigend und ließ viele Fragen offen, was die Autorin bewusst gemacht hat. Ob sie selber dazu keine Geschichte im Kopf hatte und es deshalb nicht niedergeschrieben hat oder dem Leser Raum für Spekulationen geben wollte, kann ich leider nicht sagen. Ich fand es jedoch schade.

Ich gebe dem Buch gute 3 Sterne und hoffe das die Autorin einen weiteren Thriller mit besserer Geschichte und mehr Spannung schreiben wird!