Rezension

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Tragisch, aber trotzdem so lebensbejahend und optimistisch.

The Light in you - Nora Theresa Saller

The Light in you
von Nora Theresa Saller

Bewertet mit 4 Sternen

Das Leben besteht nun einmal nicht nur aus Luft und Liebe. Dies wäre doch auch zu einfach, oder?

Brandon ist in Chicago erfolgreich. Nachdem er seine Probleme damals hinter sich ließ und unbefangen seine berufliche Karriere begann, muss er nun feststellen, unglücklich zu sein.

Irgendetwas fehlt und er weiß nicht wirklich was, sodass er nun nach Aspen zurückkehrt, um herauszufinden, was er eigentlich wirklich will.

Doch in den ganzen Jahren, in denen er sich nicht blicken ließ, regelrecht abgeschieden von seiner Familie lebte, ist einiges passiert und so verläuft seine Rückkehr anders als geplant.

Nach und nach beginnen sich neue Wahrheiten zu offenbaren und auch er erkennt, dass aus dem kleinen Entlein ein äußerst attraktiver Schwan werden kann…

Brandon erlebt man von Anfang an verbittert, man merkt, dass er in diesem Zustand unmöglich glücklich sein kann. Zudem bevorzugt er feste Strukturen und ist von den Neuerungen und sich zufällig ergebenden Situationen alles andere als begeistert.

Betty hingegen strahlt förmlich vor Lebensfreude. Das ist ein starker Kontrast, der sich jedoch immer weiter abschwächt. Brandon lernt viel von Betty, was auch gut ist, da sie sich bald zusammenraufen müssen.

Ich muss zugeben, dass dieses Buch andere Richtungen einschlägt, als ich vermuten würde, dies der Geschichte aber überhaupt nicht schadet. Es verdeutlicht einem eher, wie wage doch der Klappentext ist und welches Potential die Geschichte doch hat.

Immer wieder kommt es zu unerwarteten Wendungen und der angebliche Feind, stellt sich manchmal sogar als Verbündeter heraus.

Man kann Brandon dabei erleben, wie er Stück für Stück zurück zu sich selbst findet und mit den alten Dingen abzuschließen beginnt. Andererseits kommen hier auch Thrillerelemente zum Tragen.

Generell steht hier nicht die Liebesgeschichte an sich, sondern die Figuren und ihre Schritte zur Heilung, gegenseitigen Unterstützung im Fokus.

Anfangs tat ich mich zwar etwas schwer damit, mit den Charakteren zu sympathisieren, veranstalteten sie mir teilweise etwas zu viel Drama, doch dies schlägt ab einem gewissen Punkt um, wahrscheinlich, da man die Charaktere dann besser kennt.

Auch Betty ist in meinen Augen manchmal etwas uneinsichtig, versucht nicht wirklich die Gründe der anderen Person zu verstehen, sondern blockt ab. Sie scheint anderen Personen nicht leicht zu vertrauen, nachtragend zu sein. Solche Einstellungen sagen mir nicht so ganz zu, diese Gegebenheiten könnten aber auch durch ihre tragischen Umstände gegeben sein.

Alles in allem hat mich diese Geschichte besonders zum Schluss zum Nachdenken angeregt und mich gerne weiter bei den Figuren verweilen lassen, obwohl der Abschluss eigentlich so in sich stimmig ist, dass man es nur schwer toppen kann.

Wer sich für eine Geschichte interessiert, in der auch einmal andersartige Umstände vorliegen, die eher selten in fiktiven Büchern betrachtet werden, dem wird dieses Buch hier wahrscheinlich zu sagen, vielleicht sogar neuen Mut geben, diese Personen besser verstehen lassen.

Ich bewerte es insgesamt mit 4 / 5 Sternen.