Rezension

tragisch, bedrückend und auch spannend

Die Schreie am Rande der Stadt -

Die Schreie am Rande der Stadt
von Stefan Barz

Bewertet mit 5 Sternen

kein klassischer Krimi, aber trotzdem spannend und berührend

In diesem Kriminalroman bringt der Autor ein ganz frühes Konzentrationslager ins Bewusstsein. Im  KZ Kemna wurden schon 1933 Gegner des Regimes eingesperrt und auf brutalste Art und Weise gequält und gedemütigt. 

Die Geschichte beginnt mit einem Tagebuchfund und führt dann ins Jahr 1933, in dem auch die Haupthandlung des Buches stattfindet.   Es geht um eine Gruppe Jugendlicher bzw. junger Erwachsener,  die in einer "Wandervogel-Gruppe" organisiert,  die Natur rund um Wuppertal erkunden.  Die Freunde sind sich uneins, was von der neuen NS-Regierung zu halten ist und halten Abstand zu der schnell wachsenden Hitlerjugend (HJ).  Im Verlauf der Handlung geht ein Riss durch die Gruppe, weil die Ansichten teilweise konträr sind.  Als ein Mitglied wegen Flugblättern gegen das Regime verhaftet wird, wird es sehr ernst. 

Im zweiten Handlungsstrang sind wir im Jahr 1993 des Tagebuchfundes.  In diesem Tagebuch beschreibt der verstobene Vater von Martin Tesche,  dass er geholfen hat eine Leiche zu vergraben.  Für Martin stellt sich die Frage, ob der geliebte Vater ein Mörder war.   Mehrere Male besucht er die noch lebenden Mitglieder der Wandervogelgruppe und kommt so langsam, den damaligen Ereignissen auf die Spur. 

Mir hat die Geschichte sehr gut gefallen.   Dem Autor ist es gut gelungen, eine historische Beschreibung der damaligen Zeit mit einem Kriminalfall zu kombinieren und Fragen über Schuld und Machtmissbrauch aufkommen zu lassen. 

Kommentare

hobble kommentierte am 06. Februar 2022 um 18:42

was fürs wunschregal