Rezension

Trau, schau, wem!

Die Soßenhobel-Mafia - Ute Haese, Torsten Prawitt

Die Soßenhobel-Mafia
von Ute Haese Torsten Prawitt

Bewertet mit 5 Sternen

== Buchrückentext: ==

„Staller hier. Guten Morgen, Frau Döllinger. Ich rufe an, weil – ja, ja, immer im Dienst! Frau Döllinger, Sie werden sich bestimmt schon gewundert haben, weshalb Ihr Gatte gestern Abend so lange in der Firma geblieben ist, genauer gesagt, weshalb er die ganze Nacht dort verbracht hat beziehungsweise es Ihnen so scheinen musste, als verbrüge … äh … verbrächte … Pardon? … Äh … ich wollte damit sagen, dass Ihr Mann letzte Nacht nicht nach Haus gekommen ist … Nein … Ja, da bin ich ganz sicher.“ Er lockerte seine Krawatte. „Frau Döllinger, Sie müssen jetzt ganz tapfer sein. Ihr Mann ist entführt worden!“

So kann’s kommen. Denn was tut der brave Bürger, wenn sich seine gesamten Ersparnisse bei einer obskuren Geldanlage in Luft aufgelöst haben? Er sinnt auf Wiedergutmachung. Und verspekuliert sich damit unter Umständen ein weiteres Mal, wenn sich auch die scheinbar todsichere Alternative als Flop erweist.

== Leseeindrücke: ==

Mit diesem Roman ist dem Autorenduo Ute Hasse und Torsten Prawitt eine Meisterleistung an satirischem Humor mit kriminalistischen Zügen gelungen. Von Ute Hase habe ich bereits mehrere Roman gelesen und genossen.

Die Aktien des Kleinanlegers Peter und dessen Frau Sabine sind mit Tiefflug in den Keller gesunken. Zu dumm, da doch das ach dringend repariert werden muss und auch etwas für die Rücklage hätte beiseite gelegt werden wollen. Das verlorene Geld soll schnellstens wieder reingeholt werden und am sichersten scheint dem Ehepaar die Entführung des eigenen Chefs Heinz-Harald Döllinger. Gedacht, getan und schon findet sich der freundlich entführte Döllinger in einer nette Bleibe bei seinen Entführern unter´m Dach wieder. Leider verspekulieren sich Peter und Sabine direkt ein zweites Mal, denn auf die Lösegeldforderung will die Vorstandsriegedes Soßenhobel-Konzerns JedBam gar nicht so richtig eingehen. Da ist nun guter Rat teuer…..

Ich habe mich Seite für Seite köstlich amüsiert. Die Situationskomik ist bei jeder Begebenheit perfekt ausgeklügelt, dass man einfach gar nicht anders kann als schmunzeln. Die Entführer-Familie mit ihrer freundlich schrulligen Art, Döllinger irgendwie in jeder Situation höflich und würdevoll und um das entführerliche Treiben herum jede Menge Randfiguren, die perfekt in die Geschehnisse eingesponnen werden. Die Charaktere sind überschaubar gewählt und werden gut vorstellbar und fast schon lebendig beschrieben.

Der Prolog mit dem Greifvogel Milvus´  der uns aus seiner Perspektive in die Handlung einführt, könnte auch auf einen Geldgeier gut gemünzt sein.
Alleine der Buchtitel schon macht neugierig: Was ist denn ein Soßenhobel? Und was eine Soßenhobel Mafia? Schlagt gar nicht erst nach! Der Soßenhobel ist genauso amüsant erfunden wie die restliche Geschichte.

Zwanzig angenehm kurze und kurzweilige Kapitel verteilen sich auf 150 Seiten, die sich Dank augenfreundlicher Schrift und bissig-spritziger Wortwahl unterhaltsam und zügig lesen lassen. Ich vergebe sehr gerne 5 von 5 Sternen!

© esposa1969
 

Kommentare

kommentierte am 08. Januar 2015 um 23:51

Hi,

hab auch meine Rezi hier eingestellt :-)

Guck doch mal rein *g*

Gruß

Jochen