Rezension

Traumata

Diana - Alicia Mirowna

Diana
von Alicia Mirowna

Bewertet mit 3.5 Sternen

Nach Faiths Selbstmordversuch stehen die Schüler der Ballerina High unter Schock. Das unauffällige Mädchen, das jetzt bewusstlos im Krankenhaus liegt, hat eine Leerstelle hinterlassen, die nur schwer zu füllen ist. Doch der Konkurrenzkampf ist deswegen nicht weniger erbittert. Zoe soll Faiths Rolle im Pas de Quatres übernehmen, doch ihre Partnerinnen sabotieren sie. Trisha und Jade haben ihren Streit immer noch beilegen können und Jade flüchtet sich zu ihrem Freund Sam, von dem sie allerdings nicht alles weiß. Und dann ist da noch Christopher, Trishas Freund, der seinen Unfall nicht verkraftet hat und sich immer mehr von seinen Freunden entfernt.

Bettany Townsend, ihre Lehrerin, macht sich schwere Vorwürfe, Faiths Verzweiflung nicht erkannt zu haben und muss gleichzeitig versuchen, die Leerstelle im Unterricht zu füllen, ihre anderen Schüler bei der Traumabewältigung zu helfen und sich gegen ihren Kollegen Liam Hobb behaupten, der alles tut, um sie zu Fall zu bringen.

Das Buch lässt mich zwiespältig zurück. Für die wenigen Seiten, die es hat sind es mir zu viele Charaktere, die auch noch alle nie das sind, was sie zu sein scheinen. Es wird nicht aus einer Perspektive erzählt, sondern immer zwischen ihnen hin und her gesprungen, sodass man mit Sympathiebekundungen gar nicht fertig werden konnte. Jeder Charakter hat seine eigenen Stärken und Schwächen, jeder hat seine sympathische und seine hässliche Seite; man kann sich gar nicht entscheiden, ob es einer wert ist, ihm uneingeschränkt zu folgen. Jedes Mal, wenn man sich für eine Haltung entschieden hat, gibt es eine Szene, die alles wieder zerstört.

Die Handlung ist durchaus spannend und interessant, aber ich glaube, dass das Buch an Wert gewinnen würde, wenn es mehr Seiten hätte, dann hätten Geschichte und Charaktere mehr Zeit sich zu entwickeln und jeder kann entsprechend gewürdigt werden. Die andere Möglichkeit wäre, die Vielfalt zu reduzieren und den wenigen Seiten anzupassen. So wirkt die Geschichte etwas überladen und gehetzt. Ich bin mir noch nicht schlüssig, ob ich die Geschichte weiter verfolgen möchte. Einerseits ist sie toll und vielversprechend. Wenn ich mir aber ausmale, dass auf 7 Bände verteilt jeder so überlastet und unentschieden ist, fühle ich hilflos und gehetzt. Ich werde es mir also noch ein Weilchen überlegen. Erstmal gebe ich 3 ½ Sterne für ein vielversprechendes, turbulentes Buch, das durchaus gut geschrieben ist. Sprachlich gibt es keinerlei Mangel.