Rezension

Traumata und Folgen

Joy -

Joy
von Jonathan Lee

Bewertet mit 4 Sternen

Die Anwältin Joy Stephens soll zur Partnerin in einer renommierten Anwaltskanzlei ernannt werden. Sie hat es also geschafft. Sie ist also eine Siegerin in unserer auf die Stellung und die Werte begründeten westlichen Welt. Doch ist dies wirklich so?

In dem Buch "Joy" prangert Jonathan Lee sehr gekonnt den Leistungsdruck in unserer Gesellschaft an und er zeigt in seinem Buch, was eine Stellung innehaben in unserer Welt bedeutet. Das Menschsein wird beleuchtet in diesem Roman in seinen hehren Zielen und der schnöden Wirklichkeit. Nun ist aber auch hier der Leistungsdruck in unserer Gesellschaft als alleinige Ursache für die Zusammenbrüche von den vielen Zahnrädern, die eine Gesellschaft nun einmal bilden, ad absurdum geführt. Denn dies allein ist es natürlich nicht, was die Menschen kaputt macht. Da kommen immer noch persönliche Anteile hinzu. Der Krug geht halt so lange zum Brunnen, bis er bricht. Und es gibt immer mehr Krüge die brechen, warum nur? Und es wäre sehr vermessen hier anzunehmen, dass es nur die Anderen trifft. Nein, nein, hier ist jeder gefährdet, denn brechen kann jeder. Dies sollte uns klar sein.

Jonathan Lee blickt in seinem Buch zurück auf die zahlreichen Gründe, die zum drastischen Geschehen geführt haben und dies gelingt ihm spannend und auch eindrucksvoll. Ein Buch über Traumata und deren Folgen. Ein Buch, welches die Leserschaft wachrütteln sollte, aufmerksamer für die Umgebung zu sein. Denn ein empathisches Wort zur rechten Zeit ist manchmal hilfreich und verhindert manchmal vielleicht Schlimmeres. Wenn wir alle etwas empathischer mit unserer Umwelt wären, wer hätte da eigentlich einen Schaden davon. Außer, dass das vielleicht etwas Zeit frisst. Aber wenn wir alle etwas empathischer wären, hätten wir alle schließlich einen Nutzen davon. Aber sind wir das eigentlich? Empathisch. Im größeren Sinne. Oder sind wir nicht eine Spezies aus der Gattung der Raubtiere?

Ein intensives Buch!