Rezension

Tribute von Panem 1 - guter erster Teil

Catching Fire. Die Tribute von Panem.  Filmausgabe - Suzanne Collins

Catching Fire. Die Tribute von Panem. Gefährliche Liebe. Filmausgabe
von Suzanne Collins

Inhalt:

Das Land Panem - früher Nordamerika - gliederte sich ursprünglich in 13 Distrikte. Nummer 13 lehnte sich gegen die Regierung auf und wurde daraufhin komplett ausgelöscht. Um die übrigen 12 Distrikte daran zu erinnern, dass sie dem sogenannten Kapitol unterstellt sind, dass die Führung über alle Distrikte hat, werden jährlich die Hungerspiele veranstaltet. Aus jedem Distrikt werden dazu ein Junge und ein Mädchen zwischen 12 und 18 Jahren ausgelost. Diese 24 Teilnehmer müssen sich dann in einer vom Kapitol künstlich geschaffenen Freiluftarena bekämpfen, bis nur noch ein Sieger übrig bleibt. 

Am Tag der Ernte fällt das Los auf Katniss' jüngere Schwester Primrose. Katniss meldet sich sofort freiwillig, als Tribut für sie einzuspringen, um die unschuldige kleine Prim zu schützen. Außerdem hat Katniss bessere Chancen, da sie jagen kann. Zusammen mit dem Bäckerssohn Peeta muss sie in der Arena gegen die anderen Kandidaten antreten. Dort stehen sie sich als Feinde gegenüber, doch etwas scheint sie zu verbinden. Sind Peetas Gefühle für Katniss nur gespielt und dienen der Taktik, oder steckt mehr dahinter?
 

 

Meine Meinung:

Die Tribute von Panem - Tödliche Spiele ist der Auftakt zu einer dystopischen Triologie. Das Buch ist zwar im Bereich der Jugendromane angesiedelt, kommt aber aufgrund der Hungerspiele natürlich nicht ohne Gewalt aus. Allerdings kommen keine übertrieben blutigen Szenen vor, aber die Teilnehmer müssen ja irgendwie sterben. Schon die Vorstellung, das sich 24 Jugendliche grundlos bis auf den Tod bekämpfen, schreckt bestimmt einige ab, aber ganz grundlos wird das auch nicht so erfolgreich geworden sein, oder?

Die Geschichte finde ich insgesamt plausibel aufgebaut. Eine Regierung, die ihren Einfluss demonstrieren will, in dem sie so ein grausames Event veranstaltet und so allen klar macht, wer die Macht hat und dass es nicht erstrebenswert ist, sich dagegen aufzulehnen, finde ich durchaus glaubwürdig. Die Hungerspiele werden in alle Distrikte übertragen, Zuschauen ist Pflicht. In manchen Distrikten werden die Ernten richtig gefeiert. Und auch das kommt einem bekannt vor, oder? Früher Big Brother, heute Das Dschungelcamp. Die Sender setzen auf immer ekligere, spekatuläre Shows, um die Zuschauerquote in die Höhe zu treiben. Die Geschichte ist also nicht völlig aus der Luft gegriffen. Dadurch ist sie wahnsinnig fesselnd, denn ich erkenne unsere Gesellschaft darin teils wieder und vielleicht kommt es ja irgendwann wirklich so weit?

Die Hauptperson Katniss ist mir sehr sympathisch. Sie wirkt unglaublich lebendig, nicht wie ein grauer Charakter, sondern wirklich mit Persönlichkeit. Sie ist eigensinnig, will sich nicht ins System einfügen und ihr fällt es schwer, Menschen zu vertrauen. Peeta dagegen macht es sich mit seiner lockeren Art nicht so schwer. 

In der Arena müssen sie dann überleben. Der Schauplatz ist detailreich geschildert, ich kann mir die Arena sehr gut vorstellen. Ganz auf sich allein gestellt sind die Teilnehmer nicht, denn am Füllhorn (Startpunkt) liegen einige Ausrüstungsgegenstände bereit. Ein erster Kampf entbrennt. Und auch weiterhin wird die 'Show' vom Kapitol gesteuert. Passiert lange nichts, wird eben nachgeholfen. Ob mit einem Waldbrand oder anderen miesen Mitteln. Ich war immer gespannt, was wohl als nächstes passieren wird. Ein Punkt hat mich hier aber gestört. Zwar wurden einige Teilnehmer schon vorher auf die Spiele getrimmt und direkt vor Beginn gab es für alle spezielle Trainingstage, aber trotzdem habe ich erwartet, dass von den 24 Leuten doch mindestens einer verzweifelt in der Arena zusammenbrechen müsste? 'Teilnahmslos' wäre übertrieben, aber die meisten kamen mir eher stahlhart vor. Klar will man in so einer Situation einfach nur überleben, aber vielen Tributen schien die Sache sogar eher Spaß zu machen. Ich habe mir das ganze irgendwie noch dramatischer, verzweifelter, vorgestellt, aber so eine negative Stimmung ist kaum auf mich übergeschwappt.

Das Ende finde ich dann aber sehr gelungen. Katniss legt sich durch ihre Entscheidungen, mehr oder weniger nicht wissentlich, mit dem Kapitol an. Eine gute Überleitung zu einem zweiten Teil.
 

 

Fazit:

Tödliche Spiele ist ein sehr gelungener erster Teil mit tollen Hauptcharakteren. Allerdings nicht ganz perfekt, denn die Hoffnungslosigkeit, die in so einer Situation herrschen müsste ...(meiner Meinung nach), von der hab ich kaum was gemerkt. Sonst aber ein durchaus spannendes Leseerlebnis.