Rezension

Trilogie der Leyensteins- Vergebung

Das Erbe der Leyensteins - Krönung der Herzen - Katharina Glock

Das Erbe der Leyensteins - Krönung der Herzen
von Katharina Glock

Bewertet mit 4 Sternen

Eine dreiteilige Geschichte über drei Geschwister, die aufgrund folgenschwerer Entscheidungen und eines Skandals der eigenen Mutter ihr Vertrauen in ihre Herkunft und Familie verloren haben.

Doch trotz Auseinanderlebens müssen sie nach Außen die Haltung wahren und versuchen, aufeinander zuzugehen.

Drei Geschichten über Verluste, Ängste, Vertrauen und Vergebung.

Von allen hat mir die Letzte über den kleinen Bruder Richard am meisten gefallen, gerade weil er so in sich gekehrt und sein Leben als einsamer Wolf fristet, ist es unwahrscheinlich schwer, über all diese verletzten Gefühle und den Groll hinwegzusehen. Doch durch die mehr als süsse Begegnung mit der Kellnerin Marie und ihrer Not merkt man, wie die Mauer bröselt, auch wenn es ein langer Weg ist und er sehr mit sich und seinen Gefühlen kämpfen muss.

Während es dem großen Bruder Philipp, der nach dem Tod seines Vater die Führungsrolle der Leyensteins übernehmen musste, durch die Begegnung der Blumenhändlerin Tabea leichter fällt, die neusten Ereignisse und einen alles überrollenden Brief und erschütternde Erkenntnisse zu verarbeiten und einen Neustart zu wagen, haben seine Schwester Isabella und sein Bruder Richard größere Schwierigkeiten, damit umzugehen.

Ganz besonders, weil die Großmutter, Gräfin Sofia nicht dazu beigetragen hat, diesen Frieden zu wahren und bei der Lüge Anteil hatte. Dennoch ist es erstaunlich, wie sie mir immer mehr ans Herz gewachsen ist, je mehr man über sie liest und erfährt, desto mehr versteht man ihre Situation und es ist einfach schön zu lesen, dass auch sie Veränderungen annimmt und sich anpasst und auch umdenkt. Sie hat mir von allen eigentlich am meisten gefallen und schon das finde ich überraschend an der Geschichte.

Auch wenn man weiß, dass jede Geschichte ihr Happy End haben wird, so ist es doch jedes Mal ein schwieriges Unterfangen den Schritt der Vergebung und des Vertrauens zu gehen, sowohl was Beziehungen angeht, als auch innerhalb der eigenen Familie.

Mir haben die Darstellungen der Geschwister sehr gefallen, jedes anders in der Art und der Verarbeitung, Isabella die ängstliche, die immer zwischen ihren Brüdern hängt und sich nicht traut,sich zu entscheiden, um niemanden zu verletzen, Philipp, der meint, er müsste als Fürst und ältester Bruder Stärke besitzen, die ihm aber schon über den Kopf wächst, gerade auch wegen seiner Gefühle zu einer Nichtadligen.

Umso passender der Satz: Das Herz hat wirklich seine Gründe, die der Verstand nicht kennt.

Mit Tabea, Jens und Marie haben die drei Geschwister tolle Charaktere an ihre Seite gestellt bekommen, die ihre Ängste und Sorgen zusammen tragen und dafür sorgen, dass das Erbe der Leyensteins nicht in Vergessenheit gerät und der Knippmontag spielt bei den Cochemer Bürgern und dieser Geschichte eine ganz besondere Rolle.

Eine überraschende Trilogie, voraussehbar und dennoch sehr emotional und bewegend geschrieben, mit einem schönen Teil Geschichte aus Rheinland Pfalz.