Rezension

Ein Groschenroman

Das Erbe der Leyensteins - Krönung der Herzen - Katharina Glock

Das Erbe der Leyensteins - Krönung der Herzen
von Katharina Glock

Bewertet mit 2 Sternen

Die drei Nachkommen der Adelsfamilie von Leyenstein, Philipp, Richard und Isabella, leiden alle unterschiedlich darunter, dass ihre Mutter ihnen und ihrem Vater vor vielen Jahren den Rücken gekehrt und die Familie verlassen hat. Bei jedem hat dieses Erlebnis tiefe Wunden hinterlassen, die sich nun in ihrem Erwachsenenleben auf unterschiedliche Weise in ihrem Verhalten bemerkbar machen. Phiipp verliebt sich in die bürgerliche Floristin Tabea, will sich aber nicht binden aus Angst, sie könne ihn verlassen. Isabella verliert ihr Herz ebenfalls, aber ist er der richtige Mann für sie? Richard hat mit seiner eigenen Firma als Bauingenieur genug zu tun und mit seiner Familie nichts mehr am Hut. Als er auf die Kellnerin Marie trifft, findet er in ihr eine Seelenverwandte, hat sie doch einen ähnlichen Schicksalsschlag erlitten wie er. Ob das gutgehen kann?

Katharina Glock hat mit ihrem Buch „Das Erbe der Leyensteins- Krönung der Herzen“ eine Romantrilogie vorgelegt, die sich mit dem Schicksal der Adelskinder Richard, Isabella und Philipp beschäftigt. Der Schreibstil ist flüssig, der Leser lässt sich schnell umgarnen, um in die Welt der Schönen und Reichen abzutauchen und den Leyensteins bei einem wichtigen Lebensabschnitt zu folgen. In der Geschichte geht es um gebrochenes Vertrauen, Verlust, Angst und um Verzeihen, was in den einzelnen Geschichten immer wieder zum Ausdruck kommt. Jeder der Protagonisten geht mit seinen Gefühlen anders um und auch die Sicht der Dinge ist unterschiedlich ausgeprägt, gelitten aber haben alle drei auf ihre Weise, was sich auch in ihrem Verhalten wiederspiegelt, als es um ihr eigenes Glück geht. Der Leser erlebt mit jedem einzelnen von ihnen ein Wechselbad der Gefühle, doch meist sind die jeweiligen Situationen sehr vorhersehbar und keine große Überraschung, was die Geschichten eher ins Triviale abrutschen lassen.

Die Charaktere sind alle recht oberflächlich, manchmal sogar überzogen gezeichnet. Sie wirken eher konstruiert als authentisch, weshalb der Leser keine richtige Beziehung zu ihnen aufbauen kann. Er steht eher wie ein stummer Beobachter da, kann nicht richtig mit ihnen fühlen, leiden, hoffen oder bangen. Philipp ist der älteste Spross, der schon früh zur Verantwortung für das Familienunternehmen herangezogen wurde. Er hat seiner abtrünnigen Mutter bis heute nicht verzeihen können, ist aber in seinen Ansichten nicht so festgefahren wie sein jüngerer Bruder Richard, der sich gefühlsmäßig sehr zurückgezogen hat. Isabella steckt auch irgendwie in der Vergangenheit fest und steht sich dadurch ebenso im Weg wie ihre Brüder. Sympathischer sind die Menschen, in die sie sich verlieben wie Marie, Tabea und Jens, die alle viel optimistischer mit ihrem eigenen Schicksal umgehen.

„Das Erbe der Leyensteins- Krönung der Herzen“ gleicht einem Groschenroman, der für kurzweilige Lesestunden sorgt, wenn man nicht zu viel erwartet. Viel Herzschmerz, aber leider kein Tiefgang. Als Lückenfüller geht es gerade noch so.