Rezension

Trotz der etwas langatmig wirkenden Passagen schafft die Autorin eine beklemmende Atmosphäre

Das Lächeln des Bösen - Petra Busch

Das Lächeln des Bösen
von Petra Busch

Kurzbeschreibung
Nina Bach ist schockiert. Ihre ältere Schwester hat offenbar Selbstmord begangen. Vor der Tat schnitt sie sich ein Stück Haut raus. Nina hat ihre Schwester gehasst doch an den Selbstmord glaubt sie nicht. Gemeinsam mit dem Rechtsmediziner Emil Kosmig versucht sie den Hintergrund aufzuklären, denn auch seine Frau hat sich selbst getötet und ein Auge dabei herausgerissen. Als sich eine dritte Frau das Leben nimmt, ahnt Nina Entsetzliches.

Die Handlung
Der Thriller wird in 62 Kapiteln in drei verschiedenen Erzählsträngen geschildert. Zum einen ist da Nina, die Protagonistin, die kein gutes Verhältnis zu ihrer Schwester hatte, die sich aber nicht vorstellen, kann das ihre Schwester Selbstmord begangen hat.
Zum anderen ist da der Rechtsmediziner Emil Kosmig, dessen Frau ebenfalls vor Jahren Selbstmord beging und noch eine dritte Person, über die ich aber nicht so viel verraten möchte. Die dritte Person wird mit ihren Gedanken kursiv dargestellt.
Der Psychothriller entwickelt sich recht spannend. Bestimmte Szenen werden sehr detailliert beschrieben, daher sollte man vielleicht etwas magenfest sein.
Es gibt einige Nebenstränge, die in diese Geschichte mit eingebunden werden und die sich am Ende zusammenfügen.
Leider verlor die Geschichte für mich aber immer wieder an Spannung und erschien mir stellenweise etwas zu langatmig und absurd. Ich denke, etwas weniger Details oder Wiederholungen im Hintergrund, hätten die Geschichte für mich zu einem wahren Pageturner gemacht.

Figuren
Petra Busch hat die wichtigsten Personen sehr detailliert dargestellt und mit ein wenig Tiefe versehen. Sie hat recht ungewöhnliche Charaktere geschaffen und im Grunde genommen könnte man meinen, alle Figuren hier haben einen seelischen Schaden aber es passt absolut in diese Handlung rein. Wirklich sympathisch wurde ich mit keinem aber das ist auch nicht unbedingt notwendig.

Der Schreibstil
Die Autorin verwendet einen sehr bildhaften Schreibstil und beschreibt die Szenen sehr intensiv.
So schaffte sie es, mir bei diesem Thriller Kopfkino auszulösen und eine etwas schaurige Atmosphäre zu darzustellen, was mir in gewissen Situationen lieber erspart geblieben wäre. Ungewohnt war für mich die Ausdrucksweise der Protagonistin, wobei ich es gut finde, mal nicht zu vulgäre Ausdrücke in einem Thriller zu finden.

Fazit
Das Lächeln des Bösen, ist ein recht fesselnder Psychothriller, den ich, auch mit den wenigen Kritikpunkten, nur ungern aus der Hand gelegt habe.  Trotz der teilweise etwas langatmig wirkenden Passagen und einiger erfüllter Klischees schaffte es die Autorin, mich in den Bann zu ziehen und mit einer beklemmenden Atmosphäre zu überzeugen.
© Michaela Gutowsky