Rezension

Turbulente Geschichte

Warnemünder Frühling -

Warnemünder Frühling
von Nele Jantzen

Bewertet mit 5 Sternen

„...Warnemünde schien in Flammen zu stehen. Der Leuchtturm und das Hotel Neptun reckten sich in den farbenfrohen Himmel. Die beiden Leuchttürme wiesen den Weg in den Breitling hinein...“

 

So stimmungsfroh beginnt das Buch. Rike, Johannes und Marie kehren mit der Fähre nach Warnemünde zurück. Doch die aufkommenden Probleme sind nur wenige Zeilen entfernt.

Die Autorin hat erneut einen spannenden Roman geschrieben. Die Spannung ergibt sich dabei aus den komplexen Beziehungen der Protagonisten und den Vergangenheit.

Der Schriftstil ist locker und leicht. Er lässt viel Raum für die Emotionen der Handelnden.

Auf der Fähre steht plötzlich Veronika Beese vor Johannes. Sie war Hennings Ex. In wenigen Tagen wollen Henning, Johannes´ Zwillingsbruder, und Rike heiraten. Trotzdem nötigt Johannes Rike, Veronika eine Übernachtung in ihrem Haus zu ermöglichen. Rike will und kann sich nicht verweigern. Kann das gut gehen?

Veronika war auf einem Selbstfindungstrip und kehrt jetzt in die Heimat zurück. Nun erweist sie sich als sehr anhänglich. Sie mischt sich sofort in das Leben der Zwillinge ein. Die Männer nehmen das als normal hin. Sanne, Rikes Freundin, ist die erste, die Klartext redet.

 

„...Trotzdem kannst du nicht einladen, wen du willst. Es ist Rikes und Hennings Heim, nicht deines...“

 

Was ich von Henning halten soll, weiß ich lange nicht. Der sendet erstaunlich viele unterschiedliche Signale aus. Einerseits will er unbedingt Rike heiraten, andererseits stellt er sich gern auf Veronikas Seite, wenn es zu Diskussionen kommt. Ruthchen, die eine gute Beobachterin ist, bringt es auf den Punkt.

 

„...Veronika empfindet höchstens noch Freundschaft für ihn, doch bei deinem Henning scheint sich die Glut einstiger Liebe allmählich wieder neu zu entfachen. Du weißt doch, der Wind bläst die Flamme aus, doch er entfacht die Glut...“

Die Geschichte lebt von vielen teils heftigen Diskussionen. Außerdem nimmt Henning manch Fettnäpfchen mit, besonders er eigentlich um Ausgleich bemüht ist.

Eingebunden sind Veronikas Erlebnisse der letzten Jahre. Außerdem lerne ich als Leser das Bernsteinmuseum und die Schauwerkstatt mit einigen auserwählten Exponaten kennen.

Es gibt einiges Auf und Ab, bis endlich jeder weiß, was er will.

Das Buch hat mir sehr gut gefallen.