Rezension

Turbulenter Krimi

Mörder mögen keine Matjes - Krischan Koch

Mörder mögen keine Matjes
von Krischan Koch

Bewertet mit 5 Sternen

„...Als er Ray das letzte Mal zu Gesicht bekommen hat, war ihm nichts Ungewöhnliches an ihm aufgefallen. Er trug wie immer seinen zerbeulten kobaltblauen billigen Anzug und hatte eine nicht angezündete Filterlose zwischen seinen Lippen hängen...“

 

Der Hamburger Privatdetektiv Phil Krotke sucht seinen Partner Ray. Er ist seit Tagen verschwunden.

Am Strand von Fredenbüll fischen Tadje, die Tochter des örtlichen Polizisten, und ihr Freund Lasse einen Container aus dem Wasser. Neugierig guckt sich Tadje den Inhalt an. Dabei stößt sie neben Elektronikschrott auf einen toten Mann und ein sehr lebendiges Äffchen.

In der „Hidden Kist“ trifft sich die Stammbesetzung zum Plausch. Es werden Neuigkeiten über Piet Paulsen ausgetauscht, der in Hamburg am Knie operiert wurde. Dort macht Telje, Tadjes Zwillingsschwester gerade ein Ferienpraktikum.

Der Autor hat einen humorvollen und abwechslungsreichen Krimi geschrieben. Die Geschichte hat mich schnell in ihren Bann gezogen. Es war mein erstes Buch aus der Reihe, aber sicher nicht das letzte.

Der Schriftstil ist locker und leicht und lässt sich angenehm lesen. Schnell wechselt die Handlung von Fredenbüll nach Hamburg, da der Container einer Hamburger Firma gehört. Dort trifft Dorfpolizist Thies Detlefsen auf Nicole, eine Kriminalkommissarin aus Kiel, die schon mit Thies zusammengearbeitet hat, dann aber wegen der Liebe nach Hamburg gewechselt war.

Die Ermittlungen gestalten sich schwierig, da die Firma jetzt zu einem chinesischen Investor gehört. Die deutschen Vertreter blockieren. Thies bringt seine Meinung auf den Punkt, als er über die Handelsbeziehung der Firma informiert wird:

 

„...Entwicklungshilfe? Was sollen die Leute in Afrika den mit zerdepperten Fernsehern und zerpflückten Computern anfangen?...“

 

Währenddessen besucht der Stammtisch von Federbüll Piet in der Klinik. Sie verordnen ihm frische Luft und schleppen ihn gleich mit durch Hamburg. Die versorgt Telje später mit weiteren Informationen über illegale Mülltransporte.

Ganz nebenbei erfahre ich einiges über leckere Matjesrezepte.

Während in Fredenbüll der Affe immer noch für Aufregung sorgt und ein ganz besonderes Talent für Spielautomaten zeigt, haben es Nicole und Thies mit ziemlich rabiaten Zeitgenossen zu tun, die nicht möchten,dass gewisse Dinge genauer untersucht werden.

Die Geschichte wechselt gekonnt zwischen ernsthaften Ermittlungen und amüsanten Gesprächen bei Speis` und Trank. Zur Auflockerung gibt es in einem Spezialrestaurant gleich noch chinesische Sprichwörter. Die klingen dann so:

 

„...Um an die Quelle zu kommen, muss man gegen den Stlom schwimmen...“

 

Im Zitat ist übrigens kein Rechtschreibfehler meinerseits.

Auch Thies` Aktionen in der Großstadt haben mir ab und an ein Lächeln auf die Lippen gezaubert. Dafür hat seine Verhörtechnik Nicole wiederholt ins Schwitzen gebracht.

Ein paar Rezepte von Gerichten, die in die Handlung integriert waren, ergänzen das Buch.

Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. An etlichen Stellen habe ich mich köstlich amüsiert.