Rezension

TurnLEIDENschaft

45 Sekunden. Meine Leidenschaft fürs Turnen – und warum es nicht alles im Leben ist -

45 Sekunden. Meine Leidenschaft fürs Turnen – und warum es nicht alles im Leben ist
von Kim Bui

Bewertet mit 5 Sternen

Klappentext / Inhalt:

Die deutsche Ausnahmeturnerin Kim Bui schildert ihren Weg zum Leistungssport ab dem zehnten Lebensjahr. Turnen ist für sie die schönste Sportart der Welt, ihre Karriere aber auch mit vielen Entbehrungen, Tränen, Schmerzen und Verletzungen verbunden. Sie beschreibt eindringlich, welchen Willen und welcher Leidenschaft es bedarf, um Tag für Tag stundenlang für einen Wettkampf zu trainieren, der nur 45 Sekunden dauert. Was es bedeutet, als olympische Spitzenathletin in bescheidenen wirtschaftlichen Bedingungen zu leben und sich parallel um eine Berufsausbildung zu kümmern. Dabei setzt die jahrelange Athletensprecherin sich auch kritisch mit den Schattenseiten des Turnsports und hochsensiblen Themen wie Sexualisierung, Essstörungen, seelischem Missbrauch und Zukunftsängsten auseinander. Dabei legt sie Wunden offen, ohne verletzend zu sein. Ihr Buch ist ein zutiefst menschlicher Appell an die Gesellschaft, sportliche Leistung auch jenseits der olympischen Medaillenränge wertzuschätzen.

Cover:

Auf dem Cover ist ein Foto der Turnerin Kim Bui abgebildet. Man erkennt sie in ihrem Sportdress und der Pose und es macht neugierig auf ihre Geschichte. Der Hintergrund ist einfach und dunkel gewählt, so dass ihr Foto besonders zur Geltung kommt.

Meinung:

Ein bewegende und emotionale, sowie authentische Biografie einer Turnerin mit Einblicke in den Sport und das Leben. Kim Bui begann bereits recht früh mit diesem Sport und man merkt ihr die Leidenschaft fürs Turnen an. Voller Begeisterung spricht sie über das Turnen und konnte auch viele Erfolge damit feiern. Aber auch dies hatte seinen Preis. Denn auch früh musste sie feststellen, dass zum Erfolg, das harte Training und die vielen Verzichte dazugehörten. Ein Spagat zwischen Schule, Freizeit und stundenlangen harten Training. 

Inhaltlich möchte ich hier nicht zu viel vorgreifen und halte mich daher mit Details dazu zurück.

Der Schreibstil ist sehr angenehm und locker. Schnell findet man sich in die Handlungen und Erzählungen hinein. Es wird aus Sicht von Kim in der Ich-Perspektive erzählt, daher findet man schnell und gt in ihre Emotionen und Gefühle hinein. Zumal sie einem auch direkt daran teilhaben lässt und durch auffordernde Fragen, den Leser mit ins Boot nimmt. Durch die ansprechenden Floskeln, wird man mitgenommen und auch teils zum Nachdenken und Hinterfragen animiert. 

Die Erzählweise hat mir sehr gut gefallen und auch die Gliederung und die Einteilung der Textabschnitte hat mir gut gefallen. Es wird alles sehr bildlich und detailliert erzählt, so dass man die Erfahrungen und Erlebnisse nachvollziehen konnte. Auch ihre Anstrengungen und Entwicklungen konnte man gut verstehen. Kim wirkte sehr authentisch und man konnte sich und ihre Turnleidenschaft sehr gut hineinversetzen. 

Man bekommt wundervolle und sehr reale Einblicke in das Leben einer Turnerin, welche sehr erfolgreich und auch langanhaltend war. Die Eindrücke sind sehr gut verbildlicht und auch die Emotionen und Gefühle werden authentisch vermittelt, so dass man berührt und bewegt von dieser Karriere und Biografie ist.

Keine trockene biografische Erzählung, sondern eine Schilderung von Erfolgen, Opfern, Leidenschaft und dem Leben, der Karriere der erfolgreichen Turnerin Kim Bui.

Toll fand ich auch die Fotos aus dem Leben von Kim mit ihren erfolgen, aber auch Kindheitserinnerungen und Privates. Am Ende gibt es noch eine chronologische Auflistung ihrer Erfolge, auch dies fand ich sehr interessant. 

Fazit:

Turnen ist Leidenschaft, aber nicht nur Leiden spielt in dieser Biografie eine Rolle, sondern wundervolle Einblicke in das Leben von Kim Bui werden hier gegeben.