Rezension

Typisch Henn: kulinarisch, witzig, mörderisch gut

Der letzte Whisky - Carsten Sebastian Henn

Der letzte Whisky
von Carsten Sebastian Henn

Der letzte Whisky ist bereits der vierte Band um den Ermittler Professor Adalbert Bietigheim, für mich ist es der erste mit dieser Figur. Ich kannte von Carsten Sebastian Henn bislang nur seine Krimireihe um Julius Eichendorff.

Die Geschichte in Der letzte Whisky führt uns - wie könnte es bei diesem Titel anders sein? - nach Schottland. Genauer gesagt auf die Insel Islay. Was ein Hamburger Professor dort zu suchen hat und warum ausgerechnet er in dem Mord des Besitzers der besten Whiskybar Edinburghs ermitteln will? Tja, das ist eben Adalbert Bietigheim. 

Henn hat die Menschen auf Islay, mit denen Bietigheim es zu tun bekommt, so launisch und wechselhaft wie das schottische Wetter gestaltet. In der einen Sekunde freundlich und heiter, in der nächsten unwirsch und kalt. Wie viele Insulaner scheinen es auch die Bewohner Islays nicht zu schätzen, wenn Fremde kommen und in ihren Geheimnissen stochern. Wie ich es schon aus den Eichendorff-Krimis kenne, überzeugt Henn wieder durch einen ausgewogene Mischung an Humor, Kulinarik und einem spannenden Kriminalfall. 

Essen spielt natürlich wieder eine wichtige Rolle und auch dem Whisky wird viel Aufmerksamkeit geschenkt. Im Anschluss an den Krimi finden sich wieder eine Handvoll Rezepte aus der schottischen Küche und eine kleine Whiskykunde gibt es auch. Eine Karte von Islay gibt es auch, was sehr praktisch ist, wenn man die Route, die Bietigheim nimmt, nachvollziehen möchte. 
Henn überzeugt mich auch mit seiner Reihe um den selbstverliebten Hamburger Professor Bietigheim. Mord trifft auf Kulinarik, Spannung auf teilweise überspitzten Humor.