Rezension

Überraschend gut!

Erebos - Ursula Poznanski

Erebos
von Ursula Poznanski

Bewertet mit 4 Sternen

An einer Schule in London beginnen sich Schüler sehr auffällig zu verändern und ominöse DVD´s machen heimlich die Runde. Protagonist Nick fragt sich, was da los ist und kommt selbst an eine dieser DVD´s. Das Spiel „Erebos“ befindet sich darauf und auch Nick beginnt sich zu ändern, denn niemand darf von Erebos wissen, außerhalb des Spiels darf nicht darüber gesprochen werden und es gibt heimlich Aufgaben in der Realität zu bewältigen. Diese beginnen noch harmlos, werden aber immer extremer – ein gefährliches Spiel um Leben und Tod beginnt…
Ich war sehr skeptisch, ob mir ein Buch, bei dem ein Computerspiel zentral ist, wirklich gefallen könnte. Die ersten ca. 100 Seiten habe ich auch noch ohne größere Begeisterung gelesen, aber immerhin war ein gewisses Interesse da. Plötzlich hat sich das Blatt gewendet und ich wollte gar nicht mehr aufhören zu lesen (der im Buch beschriebenen Sucht war das nicht unähnlich…), denn sowohl das Geschehen im Spiel, als auch die Auswirkungen auf die Realität haben es in sich ohne viel zu brutal daher zu kommen. Der detailreiche Schreibstil lässt Bilder im Kopf entstehen und die Protagonisten sind dermaßen greifbar, dass man einfach mitfiebern muss. Gelungen sind auch die Darstellungen, wie die Fiktion mit der Realität für die Spieler immer mehr verschwimmen. Das Verständnis für Gamer ist bei mir etwas größer geworden, zeitgleich ist aber auch deutlich geworden, welche Gefahren das Gaming darstellen kann. Hier ist es natürlich etwas extremer als gewöhnlich, aber wie die Spielsucht wirkt und sich vor allem auswirkt, wird gut nachvollziehbar (ohne direkten mahnenden Zeigefinger) dargestellt.
Die Auflösung hat mir sehr gut gefallen und mich auch komplett überzeugt (lange Zeit hatte ich befürchtet, dass irgendwas völlig abgedrehtes am Ende rauskommen wird, aber dem war glücklicherweise nicht so).
Da mir der Beginn nicht ganz so gut gefiel und ich durch die zahlreichen Namen manchmal kurz innenhalten musste, vergebe ich gute vier Sterne und eine Leseempfehlung und zwar nicht nur an Jugendliche.