Rezension

Überraschend, sehr gutes Buch!

Marathonduell - Sabina Naber

Marathonduell
von Sabina Naber

Bewertet mit 5 Sternen

Wie begeht man den perfekten Mord? Man benötigt ein absolut wasserdichtes Alibi und muss alle Eventualitäten im Blick haben. Nachbarn sollten weg, die Entsorgung von Tatwaffen geregelt sein und und und…ob das klappt?
Eine wohlhabende Frau wurde in ihrer Wohnung brutal getötet. Gruppeninspektorin Daniela Mayer kommt als Erste am Tatort an, dabei wollte sie doch nur während des Wien-Marathons freiwillig an der Strecke für Ordnung sorgen. Nach dem Eintreffen des Chefinspektors Katz glaubt Mayer den Fall los zu sein, doch weit gefehlt: Katz will mit ihr den Fall lösen und fordert ihre Unterstützung ein! Das Ermittlerteam Katz & Mayer ist geboren!
Da in Mordfällen immer das direkte Umfeld zuerst untersucht wird, gerät schnell der Verlobte ins Visier der Ermittler, zumal ihm eine nicht unerhebliche Summe vom Opfer gerade erst überschrieben worden ist. Dieser hat jedoch nachweislich am Marathon teilgenommen und somit ein Alibi. Auch der Bruder des Opfers, der sich mit seiner Schwester entzweit hatte, hat großes Interesse am Erbe und somit ein klares Motiv, war zur Tatzeit jedoch in London. Schnell weisen alle Indizien auf einen der Männer hin, die Vermutungen der Ermittler sind schlüssig, doch lässt sich dies auch nachweisen? Schafft der Täter es die Ermittler an der Nase herumzuführen, oder stolpert der doch noch über sein Lügenkonstrukt?
Eigene Meinung: Der Titel ist Programm, denn der Wien Marathon und das Duell zwischen Täter und Ermittlern stehen im Mittelpunkt des Geschehens. So wechseln die Ermittlungsszenen mit Rückblenden zum Marathon, die auch das Gefühlsleben der Läufer während des 42 Kilometermarsches widergeben.
Des Weiteren ist das Ermittlerduo Mayer & Katz sehr unkonventionell und amüsant. Die Autorin widmet sich den persönlichen Problemen und Befindlichkeiten der Ermittler, was den Charakteren Tiefe verleiht, auch wenn man das ungewöhnliche Ermittlergespann nicht unbedingt sympathisch finden muss.
Auf den etwas holprigen Start folgt eine interessante Geschichte, die dem Leser neben der verzwickten Lage der Ermittler, Wien und auch Marathon näher bringt. Einige österreichische Begriffe und die zeitlichen und personalen Sprünge machen es zu Beginn nicht immer leicht der Story zu folgen, aber man gewöhnt sich schnell ein. Nach der Eingewöhnung lässt sich das Buch schnell und einfach lesen, sodass es den Leser immer mehr in seinen Bann zieht.
Fazit: Nach einer kurzen Eingewöhnungsphase wird der Wien Krimi immer spannender und interessanter, obwohl der Täter schon direkt zu Beginn des Buches bekannt ist. Ich warte schon ungeduldig auf den nächsten Fall von Katz& Mayer und spreche Krimifans eine absolute Leseempfehlung aus!