Rezension

Überzeugender Thriller

Todeszone: Tatort Malmö - L. C. Frey

Todeszone: Tatort Malmö
von L. C. Frey

Bewertet mit 4.5 Sternen

Malmö, Schweden. Elsa Mattsson ist eine brillante Kinderpsychologin, welche die Polizei gelegentlich bei besonders schweren Fällen berät. Als eine verstümmelte Kinderleiche in einem noblen Malmöer Vorort gefunden wird, ist sie zunächst genauso ratlos wie die Ermittler der Soko.
Die Lage eskaliert, als die Ermittlungen in das Problemviertel Rosengard deuten und dort in einem regelrechten Straßenkampf ausarten, während der Täter ungehindert weitermordet.
Als ein weiteres Mädchen entführt wird, beginnt für Elsa und die Ermittler ein mörderischer Wettlauf gegen die Zeit, während die Psychologin erkennen muss, dass ein schreckliches Geheimnis aus ihrer Vergangenheit sie mit dem Killer verbindet. (Amazon.de)

Die Gestaltung des Covers passt sehr gut zur Geschichte, auch die Feder-Optik des Titels gefällt mir.
Die Passagen, die in dem Versteck der entführten Mädchen stattfinden, sind im Präsens geschrieben, was ein gelungener Kniff darstellt.

Der Schreibstil ist flüssig und angenehm, trotz mehrerer Tipp- bzw. Rechtschreibfehler lässt sich das Buch wunderbar lesen. Der Wechsel zwischen Ermittler- und Opferperspektive ist interessant und hebt den Spannungsbogen.

Die vorgestellten Personen vereinen sozusagen Gut und Böse, die einen sind sympathisch, die anderen eher nicht so. Hier kann ich aber nicht mehr verraten, da es sonst ein Spoiler wäre. :D Elsas Arbeit bei der Polizei und in der Uni ist detailliert beschrieben, auch erhält man Einblicke in den Alltag einer führenden Polizeikraft. Im Laufe des Buches erfährt man mehr und mehr über die Protagonisten, so macht es richtig Spaß weiterzulesen. Außerdem verwebt es aktuelle Themen wie z.B. das Flüchtlingsproblem und das zunehmende Mitteilungsbedürfnis via Internet.
Mit Fortschreiten der Geschichte gibt es mehrere Wendungen bzw. Einblicke in das Leben der Charaktere, mit denen ich niemals gerechnet hätte. Auch die Auflösung ist sehr überraschend, wobei man dennoch seine Verdachtsmomente hat, die sich dann bewahrheiten (aber erst ziemlich am Schluss).

Die Protagonisten handeln - bis auf ein paar naive Momente - überzeugend und nichts ist überzogen. Leider gibt es manchmal ein paar Längen, die man vielleicht besser gekürzt hätte, aber das nur am Rande. Ansonsten hat mir Todeszone sehr gefallen und ich kann es nur weiterempfehlen. 4,5 Sterne.