Rezension

Unaufdringlich und doch so bewegend erzählt

Der gefrorene Himmel -

Der gefrorene Himmel
von Richard Wagamese

Bewertet mit 4.5 Sternen

Dieses Buch möchte ich vielen Lesern ans Herz legen.

Innerhalb weniger Stunden gelesen und zutiefst beeindruckt zurückgeblieben.

Ganz klare 4,5 Sterne.

Es ist eine Aufarbeitung der historischen Geschichte der Unterdrückung und Entwurzelung, am Beispiel von Saul Indian Horse aus dem Volk Ojibwe. Gewaltsame Unterbringung in einem Internat, Misshandlungen, schwere Arbeit, Trostlosigkeit, Entwurzelung, Gewalt sind die Folge dieser Unterbringung. Aber auch die Liebe zum Eishockey. Sehr eindringlich berichtet der Autor darüber, wie das Leben des kleinen Jungen sich entwickelt.

Die Art von Richard Wagamese diese Geschichte zu erzählen, gefiel mir sehr. Schon alleine die Tatsache, dass er eine Sportart - Eishockey - für die ich mich überhaupt nicht interessiere, so darstellen konnte, dass man mit großer Spannung darüber las, fand ich großartig. [O:-)]

Ganz zu schweigen von der Art, wie er über das Leben von Saul berichtet. Der Autor hält eine gewisse Distanz zu den dramatischen Vorkommnissen, dennoch hinterlassen die bei dem Leser tiefe Spuren.

Die Sprache ist klar, präzise und jedes Wort sitzt, ohne übertrieben dramatisch zu klingen. Dennoch erlebt der Leser ganz große Emotionen, vor allem Wut, Mitgefühl, Freude und tiefe Traurigkeit.

Die Geschichte von Saul Indian Horse gilt stellvertretend für die ganze Generation. Schonungslos und von großer erzählerischer Dichte. Sehr zu empfehlen.