Rezension

Und plötzlich ist nichts mehr wie es war

Was uns verbindet - Shilpi Somaya Gowda

Was uns verbindet
von Shilpi Somaya Gowda

Bewertet mit 4 Sternen

„Was uns verbindet“ beschreibt, wie die Familie Olander nach einem herben Verlust umgeht. Zur Familie gehören die Frau Jaya, eine Inderin, der Mann Keith sowie die Kinder Karina und Prem. Alles läuft bei ihnen wie geplant. Alle sind gesund und können sich ein Leben leisten, wie sie es sich immer wünschten. Als nun diese Tragödie geschah, fällt alles auseinander. Jeder geht seinen eigenen Weg und versucht, mit dem Trauma fertig zu werden. Ein Miteinander gibt es nicht mehr, alle gehen stumm ihren eigenen Weg.

 

In dem Roman geht es hauptsächlich um die Tochter Karina. Sie leidet besonders und versucht krampfhaft, wieder ins Leben zurückzufinden. Der Leser erfährt einiges über Indien und der Religion, die dort den Menschen Zuflucht und Trost gibt. Aber auch die Machenschaften von selbsternannten Erlösern kommen zur Sprache. Sektenführer, die ganz bewusst traumatisierte junge Menschen suchten, um sie für ihre Zwecke auszunutzen. Sie sind bestens in der Manipulation von jungen Menschen geschult. Wie gefährlich das ist, erfährt die Tochter leider hautnah. Ein wenig über die Zucht und Verarbeitung von Cannabispflanzen erfährt der Leser übrigens ebenfalls.

 

Keith und Jaya sind in ihrem eigenen Schmerz gefangen. Sie achten dabei kaum auf Karina und das führt fast zur erneuten Katastrophe. Wie viele Jugendlichen in ähnlichen Situationen sich selbst Verletzungen zufügen, das belegen etliche Statistiken und auch dieses Problem kommt in „Was uns verbindet“ zur Sprache. Und dann sind da noch die Probleme der Hautfarbe. Menschen mit indischen Wurzeln sind halt dunkler als „Weiße“ und das führt zuweilen dazu, dass sie schief angeschaut werden. Sie fühlen sich dann nicht willkommen und denken, sie gehören nicht dazu.

 

Für mich gab es zu viele Themen, welche die Autorin hier verarbeitete. Einige sind sehr ausführlich beschrieben und andere wiederum nur am Rande erwähnt. Aus dem Grund gebe ich nur vier Sterne und eine Leseempfehlung vornehmlich für junge Leute.