Rezension

Undurchsichtig und tödlich – der erste Fall für Ispettore Emmenegger

Merano mortale -

Merano mortale
von Elisabeth Florin

Bewertet mit 5 Sternen

Ispettore Emmenegger ist der neue Leiter der Meraner Mordkommission und hat schneller einen Fall, als ihm lieb ist. Lisa Granelli, seine Nachbarin, wurde erschlagen, und erste Recherchen ergeben, dass diese Frau, Leiterin der Kreditabteilung einer hoch angesehenen Meraner Bank, vermutlich folgenschwere Entscheidungen zu verantworten hatte. Als Emmenegger und Kollegin Eva Marthaler in die Ermittlungen eintauchen, gerät Emmenegger selbst in den Fokus…

Das wunderschöne Cover lädt nach Meran ein – und der Titel hält, was er verspricht!

Das Buch ist sehr gut strukturiert und punktet mit Kapitelüberschriften und Orts- sowie Zeitangaben.

Elisabeth Florin schreibt sehr lebendig, fesselnd, ausgesprochen abwechslungsreich und so anschaulich, dass ihre Protagonisten regelrecht „echt“ erscheinen. Sie sind ganz eigenständige Charaktere, sympathisch, liebenswert und so gut gezeichnet, dass man sie sich perfekt vorstellen kann! Als Leser begleitet man Emmenegger und Eva Marthaler, schaut ihnen bei den Recherchen praktisch über die Schulter, schwankt zwischen Hoffnung und Schrecken, Gänsehaut und Erleichterung und darf nebenbei noch wunderbares Südtiroler Lokalkolorit genießen.

Packend, manchmal geradezu schaurig, laufen am Ende doch die Fäden zusammen - vielschichtig und undurchschaubar bis zum fulminanten, unerwarteten Ende.

Eine fesselnde, dichte Geschichte, die dem Leser auch Konzentration und Aufmerksamkeit abverlangt, der es aber auch nicht an Humor mangelt, und die jederzeit für Überraschungen gut ist. Kaum meint man, eine Spur vom Täter zu erhaschen, wird man eines Besseren belehrt. Sehr spannend erzählt, undurchsichtig bis zum Schluss, meine absolute Empfehlung!