Rezension

undurchsichtige Charaktere bringen Spannung

1943 – Das Projekt -

1943 – Das Projekt
von Paul Schüler

Bewertet mit 5 Sternen

In der Wüste von New Mexico, schwer abgeschirmt, versuchen Wissenschaftler eine Atombombe zu entwickeln. Die Zeit drängt, denn sie müssen schneller sein, als die Deutschen, um gegenüber Hitler und seinem Kriegstreiben ein Druckmittel zu haben und vor allem, müssen sie fertig sein, bevor Deutschland selbst im Besitz einer Atombombe ist. Deshalb versuchen die amerikanischen Wissenschaftler für ihr Projekt auch an deutsches Wissen zu gelangen. Da ist Margarethe von Brühl, eine gute Adresse. Denn sie hat auf diesem Gebiet als Physikerin promoviert und Forschungen durchgeführt. Margarethe selbst hat die Risiken und den tödlichen Missbrauch, den eine solche Waffe mit sich bringt erkannt und versteckt sich vor den Nazis unter falschen Namen. Als ihre Tarnung auffliegt, nimmt sie das Angebot der Amerikaner an, flüchtet aus Deutschland in die USA.
Ich fand die Geschichte, sehr spannend erzählt. Da wechseln sich unerwartete Wendungen mit Entsetzen über Skrupellosigkeit einiger machtgieriger Menschen ab, um anschließend von Menschen, die ich für gut hielt, negativüberrascht zu werden. Ich habe diese Entwicklungen als sehr rasant und spannend empfunden. Sehr gut fand ich die Beschreibungen während der wissenschaftlichen Versammlung auf Los Alamos. Da reden anfangs alle von der Entwicklung der Bombe als Druckmittel gegenüber den Deutschen. Abschreckung sei das Ziel, nicht der Einsatz. Doch recht schnell wird in der Runde klar, dass viele die Atombombe nur zu gerne zünden in Deutschland wollen. Diese Lippenbekenntnisse haben mich heutige politische Spannungen und Kriegstreibereien erinnert.
Mich hat der Thriller sehr spannend unterhalten und darum gibt’s von mir 5 Lese-Sterne sowie eine klare Leseempfehlung.