Rezension

Ungewöhnliche Morde

Brandt – Im Namen der Angst -

Brandt – Im Namen der Angst
von Marwin Wolf

Bewertet mit 3 Sternen

Ungewöhnliche Morde im Berlin des Jahres 1937. Eine Schauspielerin, ein Industriellen Sohn, warum und wer? Brandt ein Mann der Abwehr unterstützt seinen Freund Hans Schauer einem Polizeimajor bei der Untersuchung. Denn die Schauspielerin war eine gemeinsame Freundin. Es ist ein düsterer Krimi, wie nicht anders zu erwarten bei einem Buch aus dieser Zeit. Es geht diesmal weniger um die Verfolgungen sondern mehr um politische Einflussnahme und wer es am besten mit der obersten Riege kann. 
Es war für mich ein zwiespältiges Lesegefühl. Das Thema an sich war gut, die Morde und ihre Aufklärung auf eine Art schlüssig, aber es gab auch sehr viele Nebenschauplätze. Mythologie und natürlich das Dritte Reich. Nur mit den Figuren vor allem mit Brandt konnte ich wenig anfangen. Was war er denn nun? Spion,  Verräter, Saboteur, Ermittler, Liebhaber, guter Sohn, Freund, Opfer, irgendwie von allem etwas. Die Figur bezog nur als Sohn und Freund eine klare Stellung. Genauso war es mit seinen Mitakteuren sie blieben teilweise sehr blass oder diffus. Waren sie Ermittler oder Widerständler, Opfer oder Täter. 
Das Erzähltempo war sehr hoch, wurde aber der Lesefluss wurde aber leider durch Zeit Sprünge unterbrochen. Das Verständnis warum Brandt auf einmal verhaftet war, wenn er doch seinen Auftrag erfüllt hatte, fehlte mir, erst nach einigen Kapiteln über seine Haftbedingungen gab es zwar keine Erklärung, aber ich konnte mir einiges zusammen reimen. Klar Spione und generell die SS gibt keine Erklärungen oder gar Entschuldigungen ab. 
Das Buch war nicht schlecht, hatte aber deutliches Potential nach oben. Ich kann mir vorstellen einen Folgeband zu lesen.