Unglaublich ergreifend
Bewertet mit 4.5 Sternen
Die Entscheidung ist ihr schwer gefallen, die allerwenigsten Menschen müssen sie jemals treffen. Als Anna Fitzgerald 13 Jahre alt ist, kann sie es nicht mehr ertragen. Längst weiß sie nicht mehr, wie viele Operationen sie über sich hat ergehen lassen müssen. Nun besteht kein Zweifel mehr daran, dass sie nur zu einem Zweck geboren worden ist - mit ihrem Knochenmark ihrer leukämiekranken Schwester Kate das Leben zu retten. Immer wieder. Nie hat sie diese Rolle angezweifelt. Aber jetzt beginnt Anna sich zu fragen, wer sie wirklich ist.Ob sie ohne Kate eine eigene Persönlichkeit wäre? Ob Sara und Brian, ihre Eltern, jemals einen eigenständigen Menschen in ihr gesehen haben? Anna weiß es nicht und beschließt, ihr Schicksal selbst in die Hand zu nehmen - ein Anwalt soll dafür sorgen, dass sie ihren Körper nie mehr für Kate zur Verfügung stellen mit.
Das Buch hat mich unheimlich stark berührt, so dass ich es zwischendurch immer wieder mal weglegen musste, um das Gelesene zu verarbeiten.
Der Roman wird abwechselnd aus der Sicht der einzelnen Personen erzählt, die da sind Kate,die an Leukämie erkrankt ist, Anna, ihre jüngere Schwester, Jesse, ihr älterer Bruder, Sara und Brian, ihre Eltern.Weiter sind da noch Campbell Alexander, Annas Anwalt, und Julia, die Verfahrenspflegerin. Alle werden von der Autorin wunderbar beschrieben mit ihren Problemen und Eigenarten.
Im Lauf der Geschichte mochte ich alle Personen und konnte die Beweggründe eines jeden verstehen.
Man erfährt, wie ein todkrankes Kind eine Familie verändert und belastet.
Am Schluß des Buches hatte ich beim Lesen Gänsehaut ,ich kann mich nicht erinnern, dass mir so was schon mal passiert ist.
Ich mag den Schreibstil von Jodie Picault. Sie schreibt flüssig und so ehrlich. Ich werde mit Sicherheit noch mehr von ihr lesen.
„Beim Leben meiner Schwester“ ist ein unglaublich berührendes und trauriges Buch, doch auch eine kleine Liebesgeschichte kommt vor und humorvolle Szenen.
Dieses Buch sollte jeder mal lesen!