Rezension

Unter der Schanze

Die Krone des Schlangenkönigs -

Die Krone des Schlangenkönigs
von Stephanie Domaschke

Bewertet mit 4 Sternen

Klappentext:

Merle ist dreizehn, als ihr Leben aus den Fugen gerät. Schlimm genug, dass ihre Mut­ter wie­der heira­ten will, doch sie ver­schleppt Merle oben­drein noch von der Groß­stadt in ein stinken­des Kuh­kaff. Plötz­lich lebt sie unter einem Dach mit einem Mann, der sich als ihr neuer Papa auf­spielt, und Adrian, ihrem blö­den Stief­bru­der, den alle außer Merle ach so toll fin­den. Zum Glück ist da noch Felix, ein ner­di­ger Nach­bars­junge, der nur zu gern ihr Freund wäre. Dank ihm ist zu­min­dest die neue Schule er­träg­lich und außer­dem ist er ein her­vor­ragen­der Stadt­füh­rer. Als er Merle die neue Hei­mat zeigt, be­geg­nen sie einem un­heim­lichen Typen, der sich auf der alten Slawen­burg herum­treibt und ein­deu­tig nichts Gutes im Schilde führt. Und dann sind da noch diese Schlangen, die die Kin­der regel­recht ver­fol­gen. Schon bald fin­den sich Adrian, Felix und Merle in einem span­nen­den Aben­teuer vol­ler Ge­fah­ren wie­der. Wird es ihnen ge­lingen, sich zu­sam­men­zu­rau­fen, dem merk­wür­di­gen Frem­den auf die Schliche zu kom­men und das Ge­heim­nis um die Schlangen zu lüf­ten? Freu dich auf eine Ge­schichte vol­ler Rät­sel, wider­sprüch­licher Ge­fühle und Ner­ven­kit­zel, die dich mit­ten ins Herz einer sor­bischen Sage führt.

 

Rezension:

Bisher hat die 13-jährige Merle mit ihrer Mutter alleine gelebt. Doch dann ver­liebt sich ihre Mut­ter und möchte wie­der hei­ra­ten. Dass sie damit einen Stief­vater und einen Stief­bru­der be­kommt, ist schon schlimm genug, aber müs­sen sie dazu wirk­lich von Frank­furt in ein ab­ge­le­genes Kaff in der Lau­sitz zie­hen? Zu­min­dest mit dem gleich­alt­ri­gen Jungen von gegen­über kann sie sich an­freun­den. Schon bald stecken sie in einem Aben­teuer, in dem Schlangen eine große Rolle spie­len. Doch Merle mag keine Schlangen! Noch dazu sind da­run­ter einige ein­deu­tig gif­tige, die in Deutsch­land in freier Natur de­fi­ni­tiv nicht vor­kom­men soll­ten.

Mit diesem Einstieg in eine Jugend-Urban-Fantasy-Reihe geht Ste­phanie Domaschke eher un­ge­wohnte Wege. Auch wenn die Prota­gonis­tin mit ihren 13 Jah­ren im für die­ses Genre typi­schen Alters­be­reich liegt, geht die Ge­schichte doch andere Wege, als es der Leser in die­sem Genre ge­wohnt ist. Merle ent­deckt keine Magie oder sons­tige un­nor­malen Eigen­schaf­ten an sich, und sie kommt auch auf keine spe­zi­elle Schule. Sie er­lebt (zu­min­dest in die­sem Band) ledig­lich ein Aben­teuer, in dem über­na­tür­liche Vor­gänge in­vol­viert sind, was aber so­wohl den Prota­gonis­ten als auch dem Leser erst spä­ter rich­tig be­wusst wird. Auch ist die Lau­sitz für der­artige Stoffe noch ein ‚un­er­forsch­tes Gebiet‘.

Die Autorin konzentriert sich ganz auf ihre Hauptprotagonistin Merle, wobei der Nach­bars­junge Felix und Mer­les Stief­bru­der Adrian aller­dings auch wich­tige Rol­len ein­neh­men. Neben dem eigent­lichen Aben­teuer neh­men auch All­tags­the­men eine be­deu­tende Rolle ein. Stel­len­weise rücken diese sogar stark in den Vor­der­grund, was viel­leicht nicht un­be­dingt nötig ge­we­sen wäre. Das eigent­liche Aben­teuer, das mit archäo­logischen The­men und den an die sla­wische Mytho­logie an­ge­lehn­ten Fan­tasy-Ele­men­ten über­zeu­gen kann, kann diese ‚Ab­schwei­fungen‘ aber wett­machen. Nach­dem die wahr­schein­lich auch weiter­hin im Fokus ste­hen­den Charak­tere jetzt be­kannt sind, kann ich mir durch­aus vor­stel­len, dass bei Mer­les wei­teren Aben­teu­ern die Fan­tasy-As­pekte eine noch zen­tra­lere Rolle ein­neh­men.

 

Fazit:

Ein Urban-Fantasy-Abenteuer in der Lausitz? Dieses Buch be­weist, dass sol­che atypi­schen Set­tings ihren eigenen Reiz be­sit­zen.

 

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