Rezension

Unter schwebenden Bergen

Splittertal -

Splittertal
von Adam Frost

Bewertet mit 4 Sternen

Unter schwebenden Bergen

 

Klappentext:

Netipha und Tuk gehören zu den letzten Überlebenden des Vol­kes der Arahmi. Ver­steckt leben sie im Dorf Split­ter­tal im Ge­bro­chenen Ge­birge, um­ge­ben von lebens­feind­lichem Berg­land, schwe­ben­den Fel­sen­in­seln und exo­ti­schen Krea­turen, die ihnen sel­ten wohl­ge­son­nen sind. Nur die we­nigs­ten wis­sen von ihrer Exis­tenz, denn in der Ferne dro­hen Feinde, die sie end­gül­tig aus­löschen wol­len. Die Arahmi leben in stän­di­ger Ge­fahr.

Eines Tages werden die mutige Netipha und der gutherzige Tuk vom Seher des Dor­fes auf eine wag­nis­reiche Mis­sion ge­schickt. Zu An­fang schei­nen sie nur ge­wöhn­liche Dorf­kin­der zu sein, doch als­bald zeigt sich, dass das Schick­sal Split­ter­tals in ihren Hän­den liegt …

 

Rezension:

In Splittertal leben die Arahmi abgeschieden. Auch wenn der Scheich ihre Un­ab­hängig­keit nicht an­er­kennt, sah er bis­her keine Mög­lich­keit, sie unter seine Herr­schaft zu zwingen. Der Prinz, der in Split­ter­tal herrscht, stützt sich auf die Rat­schläge des Sehers, um die Be­woh­ner zu schüt­zen. Plötz­lich fällt der Seher je­doch eigen­ar­tige Ent­schei­dungen. Neti­pha und Tuk, die beide im Haus der Kin­der leben, wer­den un­er­war­tet vor eine große Heraus­for­derung ge­stellt.

Die Fantasy-Welt, die Adam Frost für diesen Mehrteiler erschuf, fällt selbst in die­sem Genre aus der Reihe. Aber auch die Hand­lung folgt nicht dem Schema F, das der Leser aus zahl­reichen Fan­tasy-Wer­ken ge­wohnt ist, da es sich nicht ins klas­sische Mus­ter einer mit­tel­alter­lich bis früh-neu­zeit­lich ge­präg­ten Ge­sell­schaft ein­fügt. Alle Zu­sam­men­hänge hier dar­zu­stel­len, würde den Rah­men einer Re­zen­sion sprengen. Die bei­den be­reits im Klap­pen­text er­wähn­ten Prota­gonis­ten, die 15- bis 16-jäh­rige Neti­pha und der 12-jäh­rige Tuk, blei­ben dabei bei wei­tem nicht die ein­zi­gen Cha­rak­tere, auf die die­ser Be­griff passt. Im Gegen­teil ist es ein er­staun­lich gro­ßer Per­so­nen­kreis, aus deren Blick­winkel ab­wech­selnd er­zählt wird. Die­ser Kreis reicht von den bei­den Kin­dern/Ju­gend­lichen über die Lei­terin des Wai­sen­hau­ses, den Seher, einen Ork-Scha­ma­nen sowie einen Aben­teu­rer bis hin zu meh­re­ren wei­teren Cha­rak­teren. Dass aus der Sicht eines Cha­rak­ters er­zählt wird, be­deu­tet für die­sen üb­ri­gens keine Über­le­bens­garan­tie, wie sich schon in die­sem Band mehr­fach zeigt. Das deu­tet na­tür­lich schon da­rauf hin, dass sich die Hand­lung als ziem­lich kom­plex er­weist. So wer­den viele Zu­sam­men­hänge erst nach und nach er­kenn­bar, und man­ches wird bis zum Ende die­ses Ban­des nicht wirk­lich klar. Um so grö­ßer ist na­tür­lich die Er­war­tungs­hal­tung, die auf die Fort­set­zung ge­weckt wird.

Der gut lesbare Text des Autors wird durch zahlreiche Illustratio­nen er­gänzt. Die in der Hand­lung er­wähn­ten magi­schen Tier- und Pflan­zen­arten wer­den in einem An­hang er­läu­tert.

 

Fazit:

Diese komplexe und selbst für Fantasy-Verhältnisse ungewöhn­liche Welt braucht einige Sei­ten, um für den Leser ver­ständ­lich zu wer­den.

 

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