Rezension

Unterhaltsam und kurzweilig

The Adventures of Sherlock Holmes - Arthur Conan Doyle

The Adventures of Sherlock Holmes
von Arthur Conan Doyle

Dafür, dass die Sprache doch recht altmodisch ist, lässt sich das Buch erstaunlich flüssig lesen, und gerade aufgrund der Kürze der Geschichten, die meist nur etwa dreißig Seiten umfassen, eignet sich das Buch auch super für Zwischendurch. Dazu trägt auch die zugegeben wenig anspruchsvolle Handlung bei, die eben nur aus dem Lösen der Fälle besteht, die meist so ausführlich erklärt werden, dass man sich nicht wirklich anstrengen muss, um sie zu verstehen.

Dadurch ist das Buch auch recht kurzweilig und unterhaltsam, und es macht Spaß, die Logikketten nachzuvollziehen. Wobei manche dann schon ein wenig weit hergeholt wirken oder damalige wissenschaftliche Ansichten widerspiegeln. Ansonsten werden hier meist von Anfang an mehr Informationen gegeben als noch bei den anderen beiden Büchern, die ich gelesen habe, in denen die entscheidenden Aspekte meist erst am Ende aufgedeckt wurden, sodass man tatsächlich ein wenig mitraten kann.

Die Fälle sind dabei höchst unterschiedlich, und geben tendenziell immer auch einen faszinierenden Einblick in die damalige Gesellschaft. Was allerdings manchmal auch etwas unschön sein kann, gerade wenn die doch sehr rassistischen und sexistischen Ansichten durchkommen.

Die Geschichten werden nicht chronologisch erzählt, sondern stammen aus verschiedenen Jahren der Freundschaft zwischen Holmes und Watson, bei der letzterer mal verheiratet ist und woanders lebt, mal nicht. Bei der Kürze und dem Fokus auf die Fälle erfährt man recht wenig zu den Charakteren, dennoch hatte ich das Gefühl, dass man einen besseren Eindruck von ihnen erhält.
Watson rennt die meiste Zeit einfach nur mit, beschreibt passiv, was passiert, und drückt sein Erstaunen über die Fähigkeiten Sherlocks aus. Einen Großteil der Recherche betreibt Sherlock auch, während Watson zuhause in seinem Zimmer sitzt, nur um ihm dann abends die Auflösung zu präsentieren - sodass diese weniger aus Action denn aus absätzelangen Erklärungen besteht, bei denen die Charaktere grundsätzlich bis ins kleinste Detail alles ausführen.

Fazit: Unterhaltsame und kurzweilige Geschichten für Zwischendurch, bei denen es weniger Action als vielmehr lange Erklärungen gibt und Watson tendenziell sehr passiv bleibt, bei denen aber auch Rassismen und Sexismen der Entstehungszeit durchkommen.