Rezension

Unterhaltsame Story mit Schwächen

Vor mir die Sterne - Beth Harbison

Vor mir die Sterne
von Beth Harbison

Ein bezauberndes Cover, welches sehr gut zum Titel passt, jedoch mit der Geschichte wenig zu tun hat. Da kommt beides bei der englischen Originalausgabe dem Inhalt wesentlich näher. Ich muss aber sagen, dass diese Tatsache für mich kein Problem darstellen, oder gar zu Punktabzug führen.

Ramie ist fast 38 Jahre alt, erfolgreich und wohlhabend, jedoch Single und kinderlos. Während eines Ausfluges auf einer Yacht erleidet sie bei einem Unfall schwere Kopfverletzungen. Sie wacht in ihrem ehemaligen Kinderzimmer auf und muss feststellen, dass sie 20 Jahre in der Zeit zurück katapultiert wurde. Sie ist wieder 18, verliebt in Brendan, und sogar ihr Vater lebt noch, an dem sie sehr gehangen hat und der ein paar Jahre später sterben wird. Mit dem Wissen und den Erfahrungen einer reifen Frau, muss sie sich auf einmal wieder den Problemen, aber auch den Vorteilen eines Teenagers stellen.

Ramie ist sich bewusst, dass sie jetzt vielleicht die Chance hat ihre Zukunft zu verändern. Soll sie mit Brendan zusammen bleiben, von dem sie sich eigentlich kurze Zeit später nach beenden der Highschool getrennt hat? Kann sie ihren Vater dahingehend beeinflussen, mehr für seine Gesundheit zu tun, damit sie ihn länger bei sich haben kann?

Die Geschichte ist stellenweise sehr unterhaltsam und interessant und es ergeben sich recht lustige Szenen. Eigentlich ist Ramie noch Jungfrau kurz vor ihrem 18. Geburtstag, doch im Kopf zwanzig Jahre weiter und zurück in dem Hormon berauschten Körper eines Teenagers überrascht sie Brendan, was dieser jedoch zu genießen scheint.

Leider muss ich sagen, dass man aus dieser Grundidee wesentlich mehr hätte machen können. Es wirkt etwas unausgereift und oberflächlich. Ich hab mich zwar recht gut unterhalten gefühlt, aber mir hat auch etwas gefehlt. Ramie hat alles schon mal erlebt, daraus hätten sich wesentlich interessantere und spannendere Szenen ergeben können. Gegen Ende der Geschichte gibt es dann eine Episode, die meiner Meinung nach nicht wirklich hineinpasst. Es mag sein, dass sie Ramie einiges klar macht, aber für mich wirkte es recht gezwungen eingeworfen. Auch das Fazit, was sich für Ramie letztendlich ergibt, hat sich nicht wirklich über die Dauer des Buches aufgebaut. Es kam etwas plötzlich und passte nicht wirklich hinein.

Was mich auch etwas gestört hat ist die Tatsache, dass sich Ramie mit ihren fast 38 Jahren wie eine alte Frau dargestellt hat. Ich bin selbst 40 und fühle mich ganz anders als in der Geschichte beschrieben. Natürlich ist es ein großer Unterschied, ob man 18 oder 38 ist, aber der Beschreibung nach, hatte ich keine Frau Ende 30 sondern eher wie mindestens Anfang 60 vor mir. Diese Tatsache hat mich einerseits etwas traurig, andererseits aber auch leicht zickig werden lassen. Hey, 40 ist das neue 30, das hätte man der Autorin vorher erklären sollen. ;-)

Fazit: Nette und recht unterhaltsame Geschichte mit Schwachstellen. Die Autorin hätte mehr draus machen können, so wirkt es doch etwas unausgereift und oberflächlich stellenweise. Trotzdem ein Buch für Zwischendurch mit witzigen Szenen, welches man durchaus lesen kann.