Rezension

Unterhaltsamer Ausflug in die Parallelwelt der Reichen und nicht ganz so Glücklichen

Geschlossene Gesellschaft - Dennis Gastmann

Geschlossene Gesellschaft
von Dennis Gastmann

Bewertet mit 5 Sternen

Welche Rolle spielt Geld, wenn Geld keine Rolle spielt? Was macht Reichtum mit dem Kopf und mit dem Herzen? Wie sind sie wirklich, die Millionäre und Milliardäre, die sich fast die Hälfte des weltweiten Vermögens teilen? Gastmann reist von Oligarchen zu Society-Veranstaltung, tanzt mit reichen Ex-Frauen und erfährt den letzen Wunsch derer, die schon alles haben. Aus all diesen Abenteuern entsteht das Porträt einer Parallelwelt. Eine Psychologie des Geldes. Charmant, überraschend und garantiert ungeschönt.

Dennis Gastmann begibt sich auf eine Expedition in die Hautevolee. So zumindest behauptet es der Klappentext.
Wer durch den Untertitel des Buches ("Ein Reichtumsbericht") einen sachlichen Einblick in die Leben der wirklich prominenten Reichen dieser Welt erwartet sei gewarnt.
Es ist auch als bekannter Autor und Journalist nicht garantiert, dass man ein Interview mit den Zuckerbergs oder Trumps dieser Welt bekommt. Vielmehr öffnen sich in diesem Buch die Türen derer, die auch in der Bunten und anderen Boulevardblättern gerne mit ihren finanziellen Höhenflügen und gesellschaftlichen Bauchlandungen aufwarten.

Ich bin mit ähnlichen Erwartungen an dieses Buch gegangen, wie man sich eine Folge der Geissens anschauen würde: "Die 'Superreichen' haben alle einen am Sender und dieser Autor wird es einmal mehr beweisen. Und es wird ein mords Spaß werden."
Und genau das ist es auch. Gastmann streut seine persönlichen Empfindungen und Erlebnisse ziwschen die Biographien und Allüren nicht ganz so bekannter, aber durchaus übermäßig reicher Persönlichkeiten. Das Ganze vermischt sich zu einem amüsanten, kurzweiligen, manchmal erschreckenden aber immer unterhaltsamen Potpourri.

Durch kurze Sätze und Kapitel ist das Buch sehr flott zu lesen und kann auch wunderbar als kleiner Happen zwischendurch genossen werden.
Obwohl bei einigen Interviewpartnern ein weniger mehr Raum sicherlich ganz interessant gewesen wäre. Aber vielleicht haben sie einfach nicht mehr hergegeben.

Wer also gerne auf Kosten derer, die es sich leisten können, seinen Spaß haben möchte, dem sei dieses Buch empfohlen.
Es macht Spaß und es beweist einmal mehr, dass nicht alles Gold ist, was glänzt.