Rezension

Unterhaltsamer Cosy-Crime zum Miträtseln mit viel Nordsee-Feeling

Willkommen in St. Peter-(M)Ording -

Willkommen in St. Peter-(M)Ording
von Tanja Janz

Bewertet mit 4 Sternen

Neben ihren Feelgood-Romanen schreibt Tanja Janz nun auch Küsten-Krimis, die ebenfalls in St. Peter-Ording angesiedelt sind. Dies ist der Auftakt zur St. Peter-(M)Ording-Reihe.
Ilva Feddersen kehrt zurück in ihre Heimat, da ihre Mutter einen Unfall hatte und sie diese unterstützen möchte. Sie hat eine Stelle als Lehrerin am Nordseeinternat angenommen, der Schule, die sie selbst früher besucht hat und an der ihre frühere beste Freundin Ute ebenfalls Lehrerin ist.
Schnell trifft sie auch wieder auf ihre Jugendliebe Eike, der sich in einer Gruppe von Umweltschützern engagiert, die gegen den Bau eines Hotels in den Dünen sind. Kurz darauf wird der Architekt des geplanten Hotels tot in den Dünen aufgefunden, eingewickelt in ein Protestbanner gegen den Hotelbau. Die örtliche Polizei, Ilvas Bruder Ernie und sein Partner Fred Glabotki beginnen mit den Ermittlungen. Es erscheint logisch, dass die Umweltschützer, allen voran Eike, die Hauptverdächtigen sind.
Ilva ist sich jedoch sicher, dass Eike nichts mit dem Mord zu tun hat und beginnt mit ihrer Freundin Ute und dem Kollegen Bernd selbst zu ermitteln.

Zunächst einmal war es schön, lesetechnisch nach St. Peter-Ording zurückzukehren. Dieser Ort ist ja auch immer der Schauplatz der Wohlfühlromane von Tanja Janz und so war es ein bisschen wie „nach Hause kommen“, denn viele der Örtlichkeiten sind schon bekannt.
Ilva war mir von Anfang an sympathisch und auch im Kreise ihrer herzlichen Familie habe ich mich gleich wohlgefühlt.
Aber auch ihre Freundin Ute und deren Mutter sowie die anderen Nebenfiguren sind sympathisch und liebenswert.

Der Kriminalfall hat es in sich, denn gerade der Architekt des umstrittenen Hotels ist das Opfer. Doch es gibt noch weitere Tote, was die Sache noch brisanter macht. Natürlich fällt der Verdacht zuerst auf die Umweltschützer-Szene, die gegen den Hotelbau sind. Doch als Krimi-Leserin habe ich gleich vermutet, dass diese Lösung zu einfach wäre.
Da es sich bei dem Hauptverdächtigen um Ilvas Jugendliebe handelt und sie von dessen Unschuld überzeugt ist, ermittelt sie in bester Miss Marple-Manier mit ihren Freunden selbst. Das bringt nicht nur einige humorvolle Momente sondern bringt die selbsternannten Ermittler auch in Gefahr.

Es hat großen Spaß gemacht, in diesem Fall mitzurätseln, denn es tauchen weitere Tatverdächtige und mögliche Motive auf. Es gibt mehrere Wendungen und Überraschungen, die den Fall verworrener machen und allen Ermittlern immer wieder Rätsel aufgeben. Dadurch gibt es durchgängig Spannung und die Handlung konnte mich auch fesseln. Die Auflösung bzw. die Ermittlung des Täters war dann auch ein bisschen von Kommissar Zufall unterstützt und ging auf einmal recht schnell.

Daneben erleben wir noch einiges aus Ilvas netter Familie sowie der von ihrer Freundin Ute und begegnen auch bekannten Protagonisten aus den anderen Roman, wie z. B. der örtliche Bestatter.

Dieser Cosy-Crime als Regionalkrimi hat mich gut unterhalten, ich hatte Spaß am Miträtseln und er bietet auch Humor und viel Lokalkolorit. Ich freue mich auf weitere Fälle in St. Peter-(M)Ording!

Fazit: 4 von 5 Sternen

 

© Fanti2412