Rezension

Unterhaltsamer Hamburgkrimi

Tote Unschuld - Martin Barkawitz

Tote Unschuld
von Martin Barkawitz

Bewertet mit 3 Sternen

"*Martin Barkawitz*" hat einen weiteren Fall für seine Kommissarin Heike Stein geschreiben: "*Tote Unschuld*" heißt der Hamburg Krimi, der als E-Book bei "*BookRix*" aufgelegt wird. Im Stadtpark wird die Leiche von Julia Sander aufgefunden: sie wurde am hellichten Tage ermordet. Heike Stein und Ben Walken nehmen die Ermittlungen auf. Die junge Frau erhielt vor ihrem Tod Morddrohungen und es liegt kein Raub- oder Sexualmord vor. Heike Stein denkt an einen eifersüchtigen Geliebten der umtriebigen Julia, doch ihr Chef geht von einem Serienmord aus. Es kommt zu weiteren Schüssen im Trauns Park und im Bergedorfer Schlosspark. Was verbindet diese Fälle miteinander?

Heike Stein findet schnell heraus, dass Julia Sander kein Kind von Traurigkeit war. Dabei war sie angeblich mit dem Sohn des einflussreichen Herrn Evermann so gut wie verlobt, obwohl der Vater offen seine Abneigung gegenüber dieser Beziehung vertrat. Eine Ehe zwischen Julia und seinem Sohn hätte er nie akzeptiert.
 
Unter den Charakteren zeigen sich Mitglieder der gehobenen Gesellschaft Hamburgs, so auch der Innenminister und die bodenständigen Kommissare stechen als Normalos hervor.
Ben Walken ist ein liebenswerter Familienvater, der beflissen seine Arbeit macht. Heike Stein ist wie immer recht intuitiv, beeindruckt mit ihren Kung Fu Techniken und einem Dickkopf für ihre Fallermittlung. Sie lernt einen jungen Mann kennen und auch gleich lieben und wie Pennäler bekennen sie sich gegenseitig ihre Gefühle. Diese Beziehung empfinde ich in diesem Buch etwas überflüssig und ich habe den Verdacht, dass hier etwas "Sex and Crime" die Geschichte aufpeppen sollte.
 
Dieser Krimi ist nach einem ähnlichen Strickmuster geschrieben wie schon der "Musical Mord", in der Heike Stein ebenfalls ermittelt. In beiden Krimis macht Heikes Chef Dr. Clemens Magnusson, der wie Sherlock Holmes wirken will einen unfähigen Eindruck. Er macht wiederholt Heikes Theorien zum Fall nicht mit und entbindet sie kurzerhand vom Fall. Hier hätte ich gern eine neue Variante gesehen.  

Die Handlung spielt in Hamburg und die Örtlichkeiten lassen sofort Erinnerungen an die schöne Stadt an der Elbe aufkommen. Das vermittelt einen schönen Eindruck von Lokalkolorit und ist ein wichtiger Baustein dieses Krimis, der mir sehr gut gefällt.
 
Martin Barkawitz hat einen direkten flüssigen Schreibstil, der schnell durch das Buch führt. Auch seine Personenbeschreibungen sind sehr detailliert und bringen sogar den Kleidungsstil deutlich zur Geltung.
 
Die Fallaufklärung erfolgt ziemlich früh und ist sehr offensichtlich. Viele Tätermöglichkeiten stehen leider nicht zur Auswahl. Ich hätte mich hier gern etwas mehr überraschen lassen.

Ich konnte mit diesem Krimi gut abschalten und hatte eine vergnügliche Zeit damit. Leichte Lektüre für ein paar Stunden.