Rezension

Unterhaltsamer Regionalkrimi aus dem Allgäu

Magdalena Sonnbichler -

Magdalena Sonnbichler
von Alexandra Scherer

Bewertet mit 5 Sternen

Unterhaltsamer Regionalkrimi aus dem Allgäu mit einer sehr sympathischen Ermittlerin und einer Dorfgemeinschaft, die eigentlich überall wohnen könnte!

Magdalena Sonnbichler, genannt Leni, ist mit den Vorbereitungen für die Weihnachtszeit beschäftigt. Sie möchte gemeinsam mit ihrem Freund Schorsch den Advent genießen. Dann stirbt ein Landstreicher durch ein vergiftetes Getränk an Unterkühlung. Bei ihm findet sich ein kunstvoll beschriebener Zettel mit rätselhaftem Inhalt auf handgeschöpften Papier. Auf dem Weihnachtsmarkt bricht eine junge Obdachlose zusammen. Leni leistet erste Hilfe und ahnt, das war kein Zufall! Denn die junge Frau schwört Stein auf Bein, sie hätte keinen Alkohol getrunken und nimmt keine Drogen. Spätere Untersuchungen bestätigen das. Wer ist die junge Obdachlose, was ist ihr passiert und wovor hat sie Angst? Leni glaubt ihr. Sie beginnt, Fragen zu stellen, die nicht überall auf Gegenliebe stoßen. Nachts wird ihr Schlaf durch Alpträume gestört, in der ein Teufel und ein Engel eine Rolle spielen. Es ist Fasnacht und ehe sie sich versieht, ist ihr Leben in Gefahr.

Mit “Magdalena Sonnbichler – Eiskalter Tod” hat Alexandra Scherer den 2. Teil ihrer Magdalena Sonnbichler Reihe herausgebracht, der am 10. Dezember 2020 erschienen ist. Dieses Buch kann ohne Kenntnisse des vorigen Bandes “Tod am Hexenwasser” gelesen werden.

Das Cover wirkt durch die gewählten Farbtöne weiß und grau eiskalt auf mich und schüttelt mich erst einmal durch. Die filigranen Zeichnungen führen mich in eine frostige Winter- und Waldlandschaft. Ein Mann liegt am Boden. Es sieht so aus, sei er Bestandteil des Waldes. Es hat etwas mystisches. Es könnte ein Waldgeist sein. Oben links wird der Eindruck der Waldlandschaft und die mystische Symbolik durch die Eule verstärkt. Die weinrote Schrift wirkt wie gerinnendes Blut und setzt sich gut zu den weißen und grauen Tönen ab. Der Name der Autorin und des Verlages sind durch die schwarze Schrift gut lesbar.

Durch den flüssigen und bildgewaltigen Schreibstil von Frau Scherer ist mir der Einstieg leicht gefallen. Als Nordlicht (in Bremen geboren und in Bremen aufgewachsen) bin ich gut mit dem Dialekt zurecht gekommen, auch wenn mir nicht jedes Wort bekannt gewesen ist. Gleich habe ich Zugang zu Leni, Schorsch, der Katze “Frau Mikesch” und anderen Persönlichkeiten des Dorfes bekommen, die mir (bis auf wenige Ausnahmen) sofort sympathisch gewesen sind. Leni führt regelmäßig Selbstgespräche, die ihr Gefühlsleben gut darstellen und mich häufig zum Schmunzeln gebracht haben. Der Krimi startet langsam ohne dabei jemals Langeweile aufkommen zu lassen. Erst im letzten Drittel habe ich langsam eine Idee bekommen, wer hinter den Morden steckt. Zum Finale geht es dann richtig ans Eingemachte. Da ist mir der Atem gestockt.

Mit einer sehr sympathischen Leni, ihrem Freund Schorsch und einer Dorfgemeinschaft, die eigentlich überall wohnen könnte, unterhält uns Alexandra Scherer mit ihrem Regionalkrimi im Dialekt bestens. Ich freue mich auf den dritten Teil und bin auf Lenis weiteren Erlebnisse gespannt!