Rezension

Unterhaltsamer, solider deutscher Krimi, der trotz fehlender, blutiger Aktion und haufenweise Toten, sehr gut gelungen ist.

Gewitterstille - Sandra Gladow

Gewitterstille
von Sandra Gladow

Bewertet mit 4 Sternen

Klappentext:

Ganz Lübeck leidet unter der hochsommerlichen Hitze, als Staatsanwältin Anna Lorenz vom unerwarteten Tod ihrer Nachbarin erfährt. Zunächst sieht alles nach einem natürlichen Ableben der alten Dame aus, doch als Anna auf eigene Faust Nachforschungen anstellt, entdeckt sie merkwürdige Ungereimtheiten. Sie erhält Unterstützung von dem attraktiven Kommissar Bendt, der ihr auch zur Seite steht, als die sechzehnjährige Sophie, Annas Untermieterin, plötzlich verschwindet. Hat jemand das Mädchen entführt, weil es Zeugin eines Verbrechens wurde? Gemeinsam machen Bendt und Anna sich auf die Suche, denn alles deutet darauf hin, dass ein eiskalter Killer Sophie in seiner Gewalt hat.

Im hochsommerlichen Lübeck genießt die Staatsanwältin Anna Lorenz noch immer ihren Mutterschaftsurlaub, als sie vom unerwarteten Tod der alten Dame aus der Nachbarschaft erfährt. Anna ist erschüttert, hat sie doch unlängst noch mit der Nachbarin gesprochen. Alles sieht danach aus, als wäre die alte Frau, vermutlich auch der Hitze geschuldet,  in ihrem Lehnsessel friedlich eingeschlafen. Als jedoch die Tochter der Verstorbenen feststellt, dass einige wertvolle Gegenstände im Haus fehlen und diese zuerst Anna des Diebstahls verdächtigt, beginnt die Staatsanwältin auf eigene Faust zu ermitteln und stößt schnell auf diverse Ungereimtheiten.  Bald wird der junge Altenpfleger verdächtigt, der offensichtlich als letzter das Haus der alten Dame betreten hat.  Die junge Rollstuhlfahrerin Sophie, die auch Untermieterin bei Anna ist, reagiert merkwürdig auf Annas Verdächtigung.  Es scheint als kenne Sophie den jungen Mann, doch alle  Versuche der Staatsanwältin der jungen Frau Informationen zu entlocken, blockt diese vehement ab. Dann ist Sophie auf einmal verschwunden und Anna und die Polizei befürchten das Schlimmste…

Gewitterstille ist der zweite Band von Sandra Gladow und somit der zweite zu lösende Fall für die Staatsanwältin Anna Lorenz. Das Buch beginnt mit einem kurzen, Neugier erweckenden Prolog und wechselt dann in die Hauptgeschichte, die zuerst das Leben der sich in Mutterschaft befindenden Anna Lorenz schildert, bis die eigentliche Story beginnt. Der Krimi ist eher in der ruhigen beständigen Fraktion anzusiedeln, wer hier spannungsgeladene Action erwartet wird leider enttäuscht. Die Charaktere sind der Autorin gut gelungen. Man kann das Handeln der Personen schon nach kürzester Zeit  mit dem Bild, dass sich der Leser von ihnen gemacht hat, nachvollziehen.  Anna ist eine sympathische Frau,  die mitten im Leben steht, die mich aber, wie viele Protagonisten, die auf eigene Faust ermitteln, manchmal etwas nervt. Sophie wirkt für mich völlig authentisch und nachvollziehbar, vor allem auch aufgrund ihrer Vergangenheit.  Für mich ein solider gut gemachter deutscher Kriminalroman mit einer vielleicht nicht für alle Leser überraschenden Wendung am Ende. Trotz der fehlenden Dauerspannung hat mich das Buch doch gefesselt und besser unterhalten als der erste Teil der Reihe, „Eiswind“.