Rezension

Besticht durch eine ruhigere Handlung

Gewitterstille - Sandra Gladow

Gewitterstille
von Sandra Gladow

Bewertet mit 4.5 Sternen

Während ihres Mutterschaftsurlaubes erfährt Staatsanwältin Anna Lorentz vom Tod ihrer Nachbarin, einer alten Dame. Dem ersten Anschein nach ist sie ein Opfer der sommerlichen Hitze, die über der Hansestadt Lübeck hereingebrochen ist. Doch als die Tochter der Toten bemerkt, daß wertvolle Gegenstände verschwunden sind, ist für Anna klar, daß es sich wohl um Mord handelt und beginnt zu ermitteln. Zunächst fällt der Verdacht auf den Altenpfleger, der die alte Dame betreut hat, doch dieser ist nicht zu finden. Als auch noch Sophie, Annas Untermieterin verschwindet und Anna das Gefühl hat, daß sie den Altenpfleger näher kennt, als sie zugibt, muß Anna das Schlimmste vermuten.

"Gewitterstille" ist nach "Eiswind" das zweite Buch rund um Anna Lorentz, doch man kann es durchaus auch ohne Vorkenntnisse lesen. Die Andeutungen auf den ersten Band sind zwar da, jedoch ist dies nicht störend und man bekommt nicht das Gefühl, mitten in einer Story gelandet zu sein. "Gewitterstille" ist kein Krimi, der durch blutige Szenen, die dem Leser durch Mark und Bein fahren, auffällt. Hier wird durch eine wohlgefeilte Handlung, eine ruhige Art und eine fesselnde Art und Weise des Spannungsaufbaus gepunktet. Schön zu beobachten ist die Entwicklung von Annas Privatleben, der Leser lebt förmlich mit ihr. Ebenso wie Anna, sind die anderen Charaktere auch sehr gut erzählt. Man fühlt, leidet und bangt mit ihnen.

Ein Krimi für alle, die nicht auf bluttriefende Massaker stehen!