Rezension

Unterhaltsamer Thriller!

Die zweite Schwester - Claire Kendal

Die zweite Schwester
von Claire Kendal

Bewertet mit 4 Sternen

Beschreibung:

10 Jahre nach dem verschwinden von Miranda macht sich ihre Schwester Ella erneut auf die Suche. Sie findet neue Beweise und Spuren denen sie folgt. Ihre Eltern scheinen es ihr verbieten zu wollen. Ihr inzwischen 10 jähriger Neffe jedoch unterstützt sie dabei. Was Ella jedoch nicht klar ist, dass sie sich somit selbst in größte Gefahr begibt.

Meinung:

Das Buch beginnt kurz bevor sich das Verschwinden von Miranda zum 10ten Mal jährt. Es ist aus der Sicht von Ella, der jüngeren Schwester geschrieben. Ein bisschen gestolpert bin ich zu Anfang, als Ella beginnt die Geschichte zu erzählen, fand mich jedoch alsbald ganz gut ein. Was ich im Gesamten von der Geschichte halten soll, weiß ich gar nicht so recht. Sie hat mich gut unterhalten, war schön zu lesen. Ich bewundere Ella für ihren Eifer, aber manchmal kam sie mir etwas übertrieben vor. Ihre zum einen starke Art - Selbstverteidigung, Auftreten usw., konnte ich oftmals nicht mit ihrer weichen inneren Seite in Einklang bringen, obwohl ich weiß wie es ist, denn mein vorlautes Mundwerk ist meist auch ein Abwehr- bzw. Schutzmechanismus.

Die Idee der Story fand ich richtig klasse. Ebenfalls die Umsetzung war sehr gelungen. So manche falsche Fährte war in meinen Augen nicht ganz so gelungen, einfach zu offensichtlich. Wie so oft, hatte ich bei diversen Dingen schon recht zeitig einen richtigen Riecher, so dass ich mich über eine richtige Vermutung freuen durfte. An sich fand ich die Charaktere jetzt nicht sehr gut gezeichnet. Der Fokus lag mehr auf der verschwundenen Schwester und der anderen Schwester - der zweiten Schwester. Was auch vollkommen okay war.

Als absolut temporeich würde ich den Thiller wohl jetzt nicht bezeichnen, er ist jedoch angenehm spannend und unterhaltsam. Zudem ist es ein Erlebnis die Geschichte mit so vielen Emotionen zu erleben. Man fiebert stellenweise richtig mit. Aus Spoilergründen verzichte ich jetzt mal auf nähere Ausführungen, aber da ich euch sowieso empfehlen würde mal die Nase in das Buch zu stecken, werdet ihr hoffentlich bald selbst erfahren was ich damit meine.

Zum Ende hin wurde ich dann zumindest auch noch überrascht, wenngleich es nicht der Täter war sondern eine andere Person betraf. Eine schöne Überraschung, die dem ganzen noch einen ganz besonderen Schliff gibt. Der Schreibstil von Claire Kendal war schön und flüssig zu lesen. Die inneren Dialoge von Miranda und Ella sind ihr sehr gut gelungen.

Was mich etwas störte war, dass man oft das Gefühl hatte, jeder wolle Ella Steine in den Weg legen. Anfangen von den Eltern, über die Jugendliebe oder gar die Polizei. Lediglich der junge Luke möchte, dass Ella erfolgreich ist. Dennoch wurde lange Zeit von allen Seiten auf heile Welt gemacht, anstatt das mal jemand Nägel mit Köpfen macht.

Fazit:

Ein sehr unterhaltsamer Thriller mit interessanten Wendungen sowie untypischer Erzählweise.