Rezension

Unterhaltsames Katz-und-Maus-Spiel

Edge - Jeffery Deaver

Edge
von Jeffery Deaver

Bewertet mit 3.5 Sternen

Corte ist ein Shepherd, eine Art hochgeheimer Bodyguard für Kronzeugen, Personen im Zeugenschutzprogramm o.ä.. Sein aktueller Auftrag besteht darin, die Familie des Cops Ryan Kesslers zu verstecken und zu beschützen. Dieser steht im Visier von Cortes altem Feind Henry Loving. Loving will wohl an Ryans Informationen kommen, mit allen Mitteln. Dass er dafür auch über Leichen geht, weiß Corte aus eigener leidvoller Erfahrung.

Ein unterhaltsames Katz-und-Maus-Spiel hat Deaver hier geschrieben. Spannend und temporeich, wird die Story durch einige Wendungen immer wieder in andere Richtungen gelenkt. Manche dieser Wendungen waren abzusehen, manchmal die Handlung also etwas vorhersehbar, doch im Großen und Ganzen fühlte ich mich gut unterhalten.

Corte hat ein Faible für jegliche Art von Spielen und das fliest auch in seine Art zu erzählen ein. Häufig gestreute Aussagen wie „schachmatt“, „wie in Spiel XYZ“ oder sein ständiges Mantra „Stein-Papier-Schere“, sollen diese Vorliebe verdeutlichen. Mich hat es ein bisschen genervt und die Anspielungen wirkten oft bemüht. An sich erfährt man über Corte gar nicht so viel, das passt aber ja zu seinem Job. Er darf dem Gegner keinerlei Angriffspunkte liefern und so bleibt sein Privatleben eben privat. Trotzdem kommt er sehr sympathisch rüber. Die anderen Mitglieder seines Teams, aber auch die Familie der Kesslers bleiben allesamt etwas blass, da wäre mehr schön gewesen.

Fazit: ein temporeicher Thriller, der aber doch noch Luft nach oben lässt.