Rezension

Unverständlicher Hype

Sieben minus eins - Arne Dahl

Sieben minus eins
von Arne Dahl

Bewertet mit 1 Sternen

Ich bin auf Arne Dahl gestoßen, da wir „Sieben minus eins“ bei uns am Westfälischen Landestheater als Theaterstück aufführen. Die Inszenierung ist wirklich sehr gut gelungen und auch der Autor war dort und sehr positiv Überrascht. Da mir in dieser Inszenierung jedoch auffiel, dass einige Sachen fehlen (mussten) und die Texte oft sehr plakativ und wenig gelungen sind, wollte ich das Buch lesen um einen Vergleich zu haben. 

Leider musste ich feststellen, dass die Texte im Buch komplett die gleichen sind. Unsere Dramaturgin hat dort nichts geändert. Die Sätze der Protagonisten und die Beschreibungen von Taten, Orten und Dingen werfen sich dem Leser einfach so vor die Füße, ohne feinfühlige oder kreative Umschreibungen. Oft kam ich mir ein wenig veräppelt vor, da es so oft Situationen gab, an den ich nur dachte „Wirklich? Muss es so offensichtlich sein?“.

Auch die Schilderungen der Personen, wie sie aussehen und wie ihr Charakter ist, waren mir zu dürftig. Ich konnte mir von keinem ein wirkliches Bild machen oder irgendeine Bindung aufbauen. 

Die Geschichte an sich finde ich ebenfalls sehr konstruiert und viele Dinge bleiben für mich ungeklärt. Z.B. warum ausgerechnet diese Mädchen? Warum das mit der Wand im Keller? Usw. Vielleicht würden einige Fragen im zweiten Band beantwortet werden aber ich werde diesen nicht lesen. 

Ich kann leider nicht nachvollziehen wie bei diesem, in meinen Augen, schlechten Schreibstil und vielleicht auch so einer schlechten Übersetzung (z.B. Klarsichtfolie anstatt Frischhaltefolie) eine solch gute Bewertung und ein solcher Hype entstehen kann.

Für mich war das Buch leider ein Flopp, welches den Respekt für unsere Schauspieler gesteigert hat, die aus so einem wenig guten Buch ein doch recht gutes Schauspiel entwickelt haben.