Rezension

Väter und Söhne

Knochen & Dampf -

Knochen & Dampf
von Jasmin Jülicher

Bewertet mit 4 Sternen

Klappentext:

"Knochen & Dampf" – ein spannender Kriminalroman in einem steam­punki­gen Setting mit einem äußerst un­gleichen Ermittler­duo.

Als in einem Ossarium des Kaisers ein überzähliges Skelett ge­fun­den wird, er­hält die Privat­ermitt­lerin Mary Par­ker den Auf­trag, die Iden­ti­tät des Toten fest­zu­stel­len. Schnell fin­det sie zu­sam­men mit einem jungen Foren­siker heraus, wer der Tote war – eine bri­sante In­for­mation, die den Frie­den des ab­ge­schot­teten Reichs in Gefahr bringen könnte. Aber damit nicht genug: Der Tote ist er­mor­det wor­den. Und Ver­däch­tige gibt es im kaiser­lichen Palast im Über­fluss…

Ein Kriminalroman im fiktiven Deutschen Autonomen Kaiser­reich des neun­zehn­ten Jahr­hun­derts in­mitten von Dampf­maschi­nen und um­ge­ben von einer all­um­fas­sen­den Mauer.

 

Rezension:

Seit sie den Kaiser vor einem Attentat rettete, ist Generals Mary Parker nicht mehr dienst­fähig. Ihre Im­plan­tate sind in man­cher Hin­sicht aber sogar bes­ser als na­tür­liche Kör­per­teile. Als auf dem Schloss­ge­lände ein Ske­lett ge­fun­den wird, be­auf­tragt der Kai­ser per­sön­lich sie des­halb mit höchst ver­trau­lichen Er­mitt­lungen. Wer was der Tote, wie starb er, wie ge­lang­ten seine Über­reste an den Fund­ort? Da ana­to­mi­sche De­tails aller­dings nicht zu Marys Spezial­ge­biet ge­hö­ren, nimmt sie die Hilfe des jungen Wis­sen­schaft­lers Max(imilian) Jung in An­spruch.

Dass uns Jasmin Jülichers Story in die Welt des Steampunk führt, legt na­tür­lich schon der Titel nahe. Die Vor­stel­lung der Haupt­prota­gonis­tin und ihrer kör­per­lichen ‚Be­son­der­hei­ten‘ lässt dann jeden Zwei­fel am Genre ver­schwin­den. Über­raschen­der wirkt das Setting, denn mit dem „Deut­schen Auto­no­men Kai­ser­reich“ ent­fernt sich der Schau­platz doch recht weit von den re­alen his­tori­schen Ge­ge­ben­hei­ten. Die Hin­ter­gründe des von einer Mauer um­ge­benen Hand­lungs­ortes blei­ben auch weit­ge­hend im Dunk­len. Statt­des­sen kon­zen­triert sich die Hand­lung ganz auf den Kri­mi­nal­fall – dass es sich um einen sol­chen han­delt, ist na­tür­lich von An­fang an nicht zu be­zwei­feln – und des­sen Hin­ter­gründe. Dabei lebt die Ge­schichte pri­mär vom so un­gleichen Prota­gonis­ten- und Er­mitt­ler­duo, für das das Am­bi­ente sicher noch Raum für einige wei­tere ge­mein­same Ein­sätze bie­ten würde. Am Ende bleibt haupt­säch­lich eine Frage im Raum: Wieso trägt die an­ge­se­hene Gene­ralin, die das per­sön­liche Ver­trauen des Kai­sers ge­nießt, im von der Außen­welt nahe­zu kom­plett ab­ge­schot­te­ten Deut­schen Auto­no­men Kai­ser­reich eigent­lich einen ein­deu­tig eng­li­schen Namen?

 

Fazit:

Diese Steampunk-Detektivgeschichte kann hauptsächlich mit ihrem ge­gen­sätz­lichen, aber doch stim­mi­gen Er­mitt­ler­duo punk­ten.

 

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