Rezension

Vereinzelte Höhen, aber viele Tiefen

Papierfliegerworte - Dawn O'Porter

Papierfliegerworte
von Dawn O'Porter

Papierfliegerworte von Dawn O`Porter

Über den Inhalt:
Auf einer winzigen Insel aufzuwachsen ist nicht immer einfach - besonders wenn man wie Flo und Renée keine beste Freundin an seiner Seite hat. Die beiden Mädchen haben auf den ersten Blick nicht viel gemeinsam. Renée ist wild und impulsiv, Flo hingegen behält ihre Gefühle für sich. Doch als Flo einen schrecklichen Verlust erlebt, ist es Renée, die ihr Halt gibt. Es ist der Beginn einer Freundschaft, die in aller Heimlichkeit stattfindet - und die ihr Leben verändern wird. (Quelle: Rückentext des Buches)

Was den Klappentext angeht, verrät dieser meiner Meinung nach zu viel. Das was auf dem Rücken noch als kleines Geheimnis versteckt gehalten werden will, wird im Klappentext schonungslos gelüftet. Kontraproduktiv!!!

Soweit so spannend, doch ich wurde schnell enttäuscht. So lebensverändert wie es so hoch gepriesen wird, ist diese Freundschaft bei Weitem nicht. Es gibt einige wenige schöne Momente, welche man auch gerne mit den Protagonisten teilt, aber diese sind rar gesät.

Was mich an diesem Buch am Meisten gestört hat, ist die Tatsache, dass beide Mädchen bis zum Ende so farblos bleiben, dass ich sie ohne meine Notizen nicht hätte auseinanderhalten können. Ich habe mir sämtliche Familienstrukturen aufgeschrieben um immer mal wieder einen Blick drauf werfen zu können, und um mir ins Gedächtnis zu rufen über welches Mädchen ich gerade lese.
Auch die Nebencharaktere sind alle samt unerträglich unsympathisch. Ich hatte keinen der mir am Herzen lag. Außer vielleicht Flo`s Tante, die schien es wirklich ehrlich zu meinen.

Bis man in die Geschichte findet muss man sich durch die ersten 100 Seiten mehr oder weniger quälen...bei einem Buch das 282 Seiten umfasst ist diese "Einführung" viel zu lang.

Auch wie das Thema Sex behaltet wird ist eher fragwürdig. Klar es werden die notwendigen Aufklärungen thematisiert, doch alles in allem wirken die Handlungen wenig nachvollziehbar. Ein hoher Stellenwert wird auch der Menstruation eingeräumt, doch auf eine so widerwärtige Art und Weise, die ich einfach nicht lesen will. Nach dem gefühlten 100. Mal über irgendwelche Binden lesen zu müssen ist wirklich anstrengend und macht definitiv keinen Spaß.

Zum Schluss wird eine leichte Moralvorstellung erkennbar, doch das was auf den ersten Seiten so schleppend seinen Lauf nimmt, wird am Ende in wenigen Worten abgehandelt. Ohne spoilern zu wollen, aber das Ereignis, welches zu letzt passiert, war einfach zu schnell. Mit einem Fingerschnipp...und zack ENDE. Im wahren Leben wäre das nicht so einfach gewesen.

Mein Fazit:
Ja es war ihr Debütroman und ja man liest es schnell weg, doch eine Empfehlung kann ich leider nicht aussprechen. Schade. Ob ich mir ein weiteres Buch von ihr zulegen würde? Eher unwahrscheinlich.