Rezension

Verhängnisvolle Verliebtheit

Der verwunschene Turm -

Der verwunschene Turm
von Sylvia Weill

Bewertet mit 2 Sternen

Klappentext:

Die junge Emma wächst im viktorianischen Zeitalter im Moor von Corn­wall bei ihrer Groß­mut­ter auf, die eine Kräu­ter­kun­dige ist, aber auch als Hexe gilt. Sie ver­lebt eine un­be­schwerte, glück­liche Kind­heit, die jäh endet, als ein Lynch­mob aus Dorf­be­woh­nern ihre Groß­mut­ter ver­brennt, weil sie eine junge schwangere Frau nicht ret­ten konnte. Emma wird zur Familie ihrer Groß­mut­ter ge­bracht, von deren Exis­tenz sie bis­lang nichts wusste. Hier muss sie sich ein­leben. Sie lernt die völ­lig unter­schied­lichen Brü­der Edward und Harold ken­nen. Und sie er­fährt immer mehr aus der Ver­gangen­heit ihrer Groß­mut­ter. Sie fin­det einen Brief von ihr an Emma, in dem es um ihr Erbe geht. Und die­ses Erbe soll sich in dem ver­wun­schenen Turm erfül­len, den nie­mand be­tre­ten darf, weil er ver­flucht ist. Wird Emma es schaf­fen, zu ihrem Recht zu kom­men und wer ist der Wider­sacher im Schloss, der ihr nach dem Leben trach­tet?

 

Rezension:

Als Enkelin einer Kräuterfrau wächst Emma mitten im Moor auf. Über ihre Eltern weiß sie fast nichts, denn diese lie­ßen sie als Baby bei der Oma zurück, als sie nach Amerika gingen. Als eine Frau stirbt, weil die als Hexe gel­tende Groß­mut­ter ihr nicht hel­fen konnte, wird diese von den Dorf­be­woh­nern er­mor­det. Die 17-jäh­rige Emma kommt zur Familie der Oma, von der sie bis dahin nicht ein­mal ahnte, dass sie adelig war. In einem alten Turm auf dem Grund­stück, der als ver­flucht gilt, soll sich das Tes­ta­ment be­fin­den.

Um es vorwegzunehmen: Sylvia Weills Buch hat bei mir völlig fal­sche Er­war­tungen ge­weckt und mich (nicht nur des­halb) ent­täuscht. Nach dem Klap­pen­text er­war­tete ich natür­lich eine Mys­tery-, Fan­tasy-, even­tuell auch Hor­ror-Story. Statt­dessen be­kam ich eine dra­ma­tische Lie­bes­ge­schichte, bei der auch eini­ges un­be­frie­digend be­ant­wortet bleibt. Wieso die Eltern der Prota­gonis­ten diese als Kind zu­rück­ließen und nicht mit nach Amerika nah­men, bleibt bei­spiels­weise völ­lig offen. Kaum ist die in einer Hütte im Moor auf­ge­wachsene Emma bei ihrer ade­ligen Ver­wandt­schaft an­ge­kom­men, denkt sie von „ihrem Stand“. Dazu kom­men Charak­ter­ent­wick­lungen, die ex­trem un­glaub­wür­dig er­schei­nen. Das Grund­ge­rüst der Ge­schichte be­steht darin, dass sich die Prota­gonis­tin prak­tisch in jeden Mann pas­sen­den Alters ver­liebt und gar zu gern den Rest ihres Lebens mit die­sem ver­bringen würde. … zu­min­dest, bis der nächste Mann auf­taucht. Zum einen ist das Buch über­haupt nicht mein Genre, zum anderen kann ich mir selbst bei Fans von Liebes­ge­schich­ten nicht vor­stel­len, dass sie diese Story be­frie­digend fin­den.

Die Autorin lässt sich ihre Protagonistin in deren Alter in der Ich-Form an die Er­eig­nisse ihrer Jugend erin­nern.

 

Fazit:

Vorsicht: Dieses Buch ist weder Mystery noch Fantasy, son­dern eine (un­be­frie­digende) Liebes­ge­schichte!

 

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