Rezension

Verloren und Wiedergefunden

Die zweite Braut von Cold Ashton Manor -

Die zweite Braut von Cold Ashton Manor
von Ingrid Kretz

Bewertet mit 4 Sternen

Als Richard sie sieht, ist er hingerissen. Amber ist nicht nur bildhübsch, sie zeichnet sich durch ihre selbstlose Hilfsbereitschaft aus. Dieses Mädchen geht Richard nicht aus dem Kopf. Wie froh ist er, als er sie in der Ortsapotheke wiederentdeckt. Dort hilft sie ihrem Vater bei der Zubereitung von Heilmitteln. Das macht Amber leidenschaftlich gern, auch wenn viele im Ort nicht nachvollziehen können, was sie als Frau in der Apotheke ihres Vaters zu suchen hat.

 

Richard und Amber kommen sich schnell näher. Sie wissen schon bald, dass sie ihr Leben zusammen verbringen wollen, da stören auch nicht die Standesunterschiede. Zumindest denken sie das. Doch Richards adlige Eltern sind überhaupt nicht damit einverstanden, dass er unter seinem Stand heiratet. Richard erfährt nun, dass sein Vater schon beschlossen hat, wen er heiraten soll.

 

Als Amber spurlos verschwindet, bleibt Richard ratlos zurück. Soll er sich dem Willen seiner Eltern beugen, oder soll er das Mädchen sucht, das er liebt? Dazu haben Amber und Richard beide mit den Folgen ihrer unguten Entscheidungen zu kämpfen. Sie fragen sich, ob Gott ihnen vergibt, sie bemühen sich darum, sich selbst zu vergeben, und sie fragen sich beide, ob eine gemeinsame Zukunft möglich sein wird.

 

Die guten und treffenden Beschreibungen in diesem Buch lassen Leser schnell in die Regency Ära eintauchen. Das Dorfleben, die Mühen des Reisen, die Kleidung und vieles andere wird anschaulich dargestellt.

 

Es gibt mehrere sympathische Charaktere, die mit ihren Ecken und Kanten gezeigt werden. Vor allem die Menschen in Ambers neuer Heimat begeistern. Die Identifikation mit Richard fällt dagegen schwer. Bis zum Ende des Buchs ist er jemand, der sich eher von anderen lenken lässt, als selbst Initiative zu ergreifen. Zwar nicht immer, aber sehr oft wählt er den bequemsten Weg.

 

Der Glaube kommt immer wieder zur Sprache. Richard und Amber finden darin Trost und Wegweisung und sie bekommen auch Rat von christlichen Freunden und Verwandten. Die Hinweise auf Gott fügen sich gut in die Geschichte ein und sind ermutigend.

 

Fazit: Dieses Buch empfiehlt sich vor allem für Regency-Fans, die christliche Liebesromane mögen. Eine sich schnell entwickelnde Liebesbeziehung bemüht sich die Standesunterschiede und Vorstellungen der Eltern zu überwinden. Ich persönlich hätte mir bei dieser Geschichte mehr Ungewöhnliches und Unerwartetes gewünscht.