Rezension

Verwirrende Zeitsprünge im Mittelteil

Das Mädchen im Zitronenhain -

Das Mädchen im Zitronenhain
von Antonia Brauer

Bewertet mit 3 Sternen

Nachdem die junge Kunststudentin Vicki, mit ihrer Freundin Waltraud, eine gewonnene Reise an den Gardasee einlöst, ändert sich ihr Leben auf spektakuläre Weise.

 

Das Cover,ein idyllischer Zitronenhain bei einer Villa oberhalb eines Sees.

Was jedoch der hellere Rand um das Bild soll, oder wenn man es anders betrachtet, die dunkler gestaltete Mitte, erschließt sich mir nicht. Es wirkt auf mich bisschen wie ein Fehldruck.

 

Viktoria wächst, als Kind ,während des Krieges in Freising auf, nachdem sie mit Mutter und Bruder in München ausgebombt wurden.

Von ihren wilden ersten Jahren erfährt man in einem zweiten Erzählstrang, während die Hauptgeschichte Mitte der 50 er Jahre spielt.

 

Vicki, wie sie sich inzwischen nennt, wächst in einem gut behüteten Elternhaus gemeinsam mit ihrem jüngeren Bruder Josef auf. Sie boxt durch, was sie will, auch wenn der Vater einen eher konservativen Stil lebt.

In manchen Dingen muss sie sich jedoch fügen,da sie erst mit 21 Jahren selbst entscheiden darf.

 

Mitte des Buches tat ich mich sehr schwer mit den Zeitsprüngen, da hier ein Wechsel statt fand, der mich an vielen Stellen verwirrte.

Gerne hätte ich noch mehr aus der Vergangenheit der Familie erfahren. Die Zeit als der Vater heimgekehrt war und Viktoria langsam erwachsen wurde fehlt mir ein wenig.

 

Auch später, als Vicki ihr Leben schon ohne die Unterstützung der Eltern lebt, sind mir manche Momente suspekt und scheinen mir doch sehr illusorisch.

Das tat meiner Lesefreude jedoch keinen so großen Abbruch, wie die sonderbaren Zeitsprünge. Die hätte ich nicht gebraucht. Zwei Handlungsstränge sind für mich okay, sie geben dem Leser oft andere Einblicke ins Geschehen. Hier war es aber im Mittelteil sehr unglücklich eingesetzt fand ich und deshalb ziehe ich auch zwei Sterne in meiner Bewertung ab.

 

Alles in allem eine schöne Geschichte. Heile Welt, so wie in den 50 er Jahre Filmen mit Peter Kraus fand ich.