Rezension

Viel Battle, wenig Substanz

Battlegrounds -

Battlegrounds
von Owen Harper

Bewertet mit 2 Sternen

Coole Idee, die leider im Action-Spektakel verloren geht..

Obwohl der Untertitel bereits darauf hindeutet, hat mir erst der Prolog verraten, worum genau es in diesem Buch geht: um ein Videospiel, das aus der Sicht des Avatars geschildert wird, und um die Frage, ob Avatare ein eigenes Bewusstsein haben, das auch "ungesteuert" durch den Spieler vorhanden ist. Nach dem Prolog war ich erst einmal enttäuscht, dass dieser Plot-Twist bereits verraten wurde. Andererseits konnte ich beim Lesen den Fokus gleich darauf richten, die Handlungen, vor allem aber die Gedanken und Entscheidungen des Avatars Paxton genauer zu beobachten.
Da ich selbst keine Videospiele spiele, war mir natürlich auch nicht klar, dass das Buch auf einem real existierenden Spiel basiert. Ich kann mir gut vorstellen, dass Spieler von Battlegrounds mehr mit den ganzen Details anfangen können, hatte aber trotzdem nicht den Eindruck dadurch etwas zu verpassen.
Den Hauptteil des Buches macht tatsächlich die Beschreibung der Spielhandlung aus - es wird geballert und gekämpft was das Zeug hält, unterbrochen durch Dialoge zwischen den Avataren, die das Spiel erklären und den ein oder anderen Witz einstreuen. Was auf den ersten Seiten noch ganz unterhaltsam war, wurde für mich persönlich allerdings sehr schnell redundant und ziemlich langweilig. Und so rückte auch die erwartete Auseinandersetzung mit der ursprünglichen Frage zum Bewusstsein der Avatare in den Hintergrund und wurde leider nur viel zu kurz angeschnitten.
Fazit: ein faszinierender Grundgedanke, der viel Potential für eine fantastische und neue Geschichte bietet, im Verlauf der Handung aber leider zugunsten eines sehr beliebigen Action-Spektakels vernachlässigt wurde.