Rezension

Viel mehr erwartet...

The Darkest Minds - Alexandra Bracken

The Darkest Minds
von Alexandra Bracken

So viele verschiedene Aspekte, so viele offene Fragen - Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll. Die Idee war grundsätzlich klasse, auch wenn es scheint, als hätte die Autorin nicht zu Ende gedacht.

Inhalt

In Amerika hat eine Seuche die Kinder aussterben lassen. Nur wenige sind übrig; was sie gemeinsam haben, sind übernatürliche Fähigkeiten, vor denen die Erwachsenen Angst haben. Deshalb hat man die Überlebenden in Lager gesteckt, aus denen niemand entkommen kann. Normalerweise. Ruby gelingt es jedoch und auf der Suche nach Kontrolle über ihre Fähigkeit, lernt sie das Trio Liam, Chubs und Suzume kennen. Sie reisen durch ein zerstörtes Land, jeder mit einem eigenen Ziel, aber trotzdem gemeinsam, bis sie schließlich den Safe Heaven erreichen, den einzigen Ort, an dem Kinder mit übernatürlichen Fähigkeiten vermeintlich sicher sind.

Meine Meinung

So viele verschiedene Aspekte, so viele offene Fragen - Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll. Die Idee war grundsätzlich klasse, auch wenn es scheint, als hätte die Autorin nicht zu Ende gedacht. Wenn alle Kinder aussterben und die Überlebenden weggesperrt werden, stirbt dann nicht auch automatisch die Bevölkerung aus?

Ruby, die Protagonistin, gehört also zu jenen Überlebenden, die in einem Lager weggesperrt werden. Gleich zu Anfang erfahren wir etwas über ihre Fähigkeiten: irgendetwas mit Gedanken lesen und kontrollieren, eine genauere Definition als das, was wir lesen und wie sie eingeordnet wird, nämlich als Orange (nicht die Frucht, sondern die Farbe), erfahren wir leider nicht. Ist aber eigentlich auch in Ordnung, schließlich weiß Ruby ja selbst nicht, wieso sie mit ihrer Berührung sämtliche Erinnerungen über sich selbst in den Köpfen Anderer löschen kann.

So weit, so gut. Mit Hilfe einer regierungsfeindlichen Gruppierung namens Children's League gelingt ihr nun also die Flucht aus dem Lager, doch dann findet sie heraus, dass sie auch dieser Gruppe nicht trauen kann und entkommt ihnen. Dabei trifft sie dann auf ihre drei Reisegefährten Liam, Chubs und Suzume, mit denen sie auf einen halsbrecherischen Roadtrip durch ein zerstörtes Land geht. Auch die drei haben Fähigkeiten, ihre werden aber nicht als so gefährlich eingestuft wie Rubys.

Aus Angst davor, dass ihre Berührung die Erinnerung an sie löschen könnte, entwickelt sich auch die Liebesbeziehung zwischen Liam und Ruby nur langsam. Besonders als sie im Safe Heaven ankommen, ward Liam auf einmal kaum noch gesehen, da Ruby in der Zeit Besseres zu tun hat (Was, verrate ich hier natürlich nicht!).

Ich weiß nicht, ob es daran liegt, dass der Funke bei mir nicht übergesprungen ist oder an etwas anderem, aber mir war die Liebesbeziehung nicht tiefgründig genug. Es war einfach zu plötzlich zu viel und das machte es für mich unglaubhaft.

Insgesamt ging es gegen Ende plötzlich alles Schlag auf Schlag, so dass ich das Gefühl bekam, dass die Autorin unbedingt noch einen Cliffhanger einbauen wollte. Das hätte sie aber nicht gebraucht. Ein rundes Ende hätte gereicht, um den nächsten Teil in Angriff zu nehmen.

Fazit

Es ist schade, denn ich hatte hohe Erwartungen in das Buch, die es leider nicht erfüllen konnte. Die Idee ist klasse, ihr fehlte aber der Feinschliff, die Charakter sind tiefgründig (besonders Chubs hat es mir angetan), aber die Beziehungen sind ausbaufähig. Ein guter Auftakt für eine Trilogie, von der ich hoffe, dass sie in den nächsten Teilen mehr leistet.