Rezension

Viel pseudophilosophisches Gelaber

The Fault in Our Stars - John Green

The Fault in Our Stars
von John Green

Bewertet mit 2.5 Sternen

Inhalt:

Hazel Grace ist 16 - und zumSterben verurteilt. Sie leidet an einer unheilbaren Krebserkrankung, ein neues Medikament verhindert jedoch zunächst das Wachstum ihres Tumors, sodass ihr noch einige Zeit bleibt. Weil ihre Eltern befürchten, dass sie zu Hause depressiv wird, überreden sie sie zur Teilnahme an einer Selbsthilfegruppe für jugendliche Krebspatienten. Dort trifft sie auf Augustus Waters - und die beiden verlieben sich ineinander. Kann das gutgehen?

Meinung:

So wahnsinnig viel habe ich bei der Inhaltsangabe gar nicht geschrieben ... Woran das liegt? Viel Inhalt gibt es in dem Buch auch nicht! Im Prinzip handelt es sich um eine Liebesgeschichte zweier Teenager - zugegeben unter schwierigsten Bedingungen -, aber das war es auch schon. Gespickt ist das Ganze mit viel, viel pseudophilosophischem Geseiere à la "das Universum möchte von uns bemerkt werden". Uff!

Ich weiß nicht, warum dieses Buch dermaßen gehypt und belobhudelt wird. Die Liebesgeschichte zwischen Hazel und Augustus ist bittersüß, sicherlich, und besonders zum Ende der Geschichte hin haben mich manche Passagen auch sehr berührt, weil es da echt ans Eingemachte geht. Aber ansonsten? Es ist in meinen Augen eine (un-)gewöhnliche Lovestory, nicht mehr, nicht weniger.

Überhaupt nicht erschlossen hat sich mir der Erzählstrang zu Van Houten, einem Autor, den Hazel aufgrund eines Romans über eine jungendliche Krebspatientien bewundert und verehrt. Weil dessen Buch mitten in der Geschichte abbricht, scheuen Hazel und Gus keine Kosten und Mühen, um mit Van Houten Kontakt aufzunehmen, damit er ihnen das Ende erzählen kann. Sicher, irgendein tiefsinniger Gedanke wird dahinter stehen: Geschichten sollten zu einem würdigen Abschluss gelangen, genauso wie das Leben selbst, es geht um den Kampf gegen das Vergessen, um das Hinterlassen von Spuren etc. Hab' ich wohl verstanden. Aber es PASSIERT nicht wirklich etwas. Das Buch bietet eine Fülle an literarischen Anspielungen, sinnvollen (oder sinnfreien?) Gedanken zum Thema Leben, Liebe, Leid und Tod, wobei ich oftmals das Gefühl hatte, der Autor möchte seine Sicht der Welt mithilfe der Figuren dem Leser aufdrängen, sie als absolut setzen. Mich hat das gestört und ich habe mich dabei ertappt, wie ich manchmal mit den Augen gerollt oder Passagen nicht mehr ganz so intensiv gelesen habe.

Auch waren mir die Dialoge zwischen den Jugendlich bisweilen zu spitzfindig und damit unauthentisch. Welche 16- bzw. 17-Jährigen reden denn so??

Fazit:

Nein, mich konnte das Buch nicht wirklich überzeugen. Eine Lovestory zwischen Teenagern, die auch in einem anderen Kontext hätte ablaufen können, viel Pseudophilosophie mit der Brechstange und ansonsten keine echte Handlung. Erst zum Ende bewegend.

3 von 5 Sternen

Kommentare

dreamdancer kommentierte am 29. Juli 2014 um 23:16

Entlich aml jemand der das genauso sieht! :)

aurelie kommentierte am 15. September 2014 um 12:01

Danke! Und ich dachte schon, ich wär der einzige Kulturbanause...