Rezension

Viel verschenktes Potential

Die Saphirtochter - Dinah Jefferies

Die Saphirtochter
von Dinah Jefferies

Hätte ein sehr schönes Buch und eine tolle Geschichte werden können...

Das Cover ist wieder einmal wunderschön und verrät nicht zu viel von der Geschichte.

Der Titel "Die Saphirtochter" lässt eigentlich darauf schließen, worum es geht, aber tatsächlich sind Saphire oder Edelsteine im Allgemeinen eher ein Nebenschauplatz. Was aber nicht stört,  denn die Geschichte hat so viel mehr zu bieten und verzettelt sich leider dabei.

Der Schreibstil ist gewohnt locker und leicht, einfach zu lesen und die Seiten fliegen nur so dahin. Die Landschaftsbeschreibungen sind wieder sehr schön und man fühlt sich direkt nach Ceylon katapultiert, aber das macht leider die negativen Empfindungen beim Lesen nicht wett.

Leider bleiben dabei die Figuren etwas flach, fast eindimensional, sodass auch nicht die richtige, packende Stimmung und Verbundenheit zu den Figuren aufkommt.
Die Figuren handeln zwar zum größten Teil nachvollziehbar, aber einige Dinge sind meines Erachtens auch für die damalige Zeit etwas zu übertrieben. Zum Einen hat man das Gefühl, der Roman spielt weit vor 1930, zum Anderen sind aber auch Situationen aufgekommen, die doch den 1930er Jahren weit voraus scheinen.
Auch kämpfen einige Personen für eine bestimmte Sache, um dann letztendlich doch eine Kehrtwendung zu machen und ihre Meinung komplett zu ändern. Grundlegend ist eine Meinungsänderung nichts schlimmes oder verwerfliches, aber wenn dies von jetzt auf gleich, inneralb von 20-50 Seiten geschieht, dann finde ich das nicht unbedingt nachvollziehbar.

Zudem sind zum Ende hin holterdipolter viele Dinge aufgeklärt worden, um mich dann mit mehr Fragen zurück zu lassen als dass sie beantwortet wurden.
 
Fazit: Der Roman hätte ein sehr toller werden können, jedoch verzettelt sich die Autorin in so vielen Nebengeschichten, dass weder Spannung noch Verbundenheit aufkommen kann und viel zu viele Fragen offen bleiben.