Rezension

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Vielschichtiger, sehr spannender und äußerst gelungener Thriller

Die Nacht des Blutadlers -

Die Nacht des Blutadlers
von Marc Voltenauer

Andreas Auer lebt in der Schweiz und arbeitet dort als Polizeikommissar. Ein dramatisches Erlebnis, das vor allem seinen Lebensgefährten fast das Leben gekostet hat, nagt noch immer an ihm. Doch da sich sein Partner auf dem Weg der Besserung befindet, möchte sich Auer einem anderen Problem intensiver zuwenden. Ein Familiengeheimnis, das ihm erst kürzlich seine Schwester offenbart hat, belastet ihn sehr.

Andreas Auer will in der Vergangenheit nach seiner wahren Identität forschen. Dazu reist er nach Gotland, wo er aufgewachsen ist. Doch dort tritt er mit seinen Recherchen eine Lawine an Ereignissen mit tödllichen Ausgang los. Auch für ihn persönlich wird es gefährlich. Es geht um einen alten und ungeklärten Fall aus den 70er Jahren, bei dem eine sechsköpfige Famillie unglaublich brutal, nahezu rituell, ermordet wurde. Nie konnte der Hintergrund der Tat geklärt werden. Alles blieb sehr mysteriös und nebulös. Es deutet sich damals an, dass die Tat nach Art eines Wikingerrituals begangen worden war, doch mehr Licht konnte nicht ins Dunkle gebracht werden. Nach all den Jahren will Auer aber diese Tragödie aufklären, denn damals hat ein Kind aus der Familie überlebt ohne dass der Täter dies wusste. Doch dieser Täter will seine Identität mit allen Mitteln schützen und jetzt sogar sein unvollendetes Werk von damals zu Ende bringen.

Dieser Thriller nimmt einen von der ersten Seite an gefangen. Er ist nie langatmig und wirkt durch seine gute Erzählstruktur und seine Szenenwechsel sehr lebhaft und hemmt in keinster Weise den Lesefluss. Ins Geschehen kommt man als Leser gut hinein, auch ohne die Vorgängerbände zu kennen. Es wird eher sehr viel Neugierde geweckt, diese Bände noch zu lesen. Die Handlung um Wikinger und ihre Rituale sowie auch die Beschreibungen von Gotland, Land und Leuten und geschichtlichem Hintergrund fand ich äußerst brilliant recherchiert und wiedergegeben. Der Autor hat hier wirklich gute Arbeit geleistet. Noch dazu werden diese Fakten sehr flüssig in die Handlung eingebunden. Das Spannungslevel und die überraschenden Wendungen nimmen immer weiter an Fahrt und steigern sich noch weiter bis zum doch auch noch etwas überraschenden Ende mit der Auflösung des Falls, die man so nicht vermutet hätte. Ein unglaublich außergewöhnlicher wie spannender Thriller, den ich sehr gerne weiterempfehle.