Rezension

Vier Jugendliche und ihr ganz eigener "American Dream"

Cash Club - Ben Berkeley

Cash Club
von Ben Berkeley

Bewertet mit 5 Sternen

Ich liebe Bücher, die über einen längeren Zeitraum erzählen und in denen man miterlebt, wie sich die Charaktere der Protagonisten weiterentwickeln... oder eben nicht ;-) Für mich macht ein gutes Buch aus, dass ich richtig eintauchen, alles um mich herum vergessen und die Figuren in der Geschichte richtig kennenlernen kann. Und genau das hat Ben Berkeley mit seinem Werk bei mir bewirkt und ich bin immer noch absolut hingerissen.

Cover:
Das Cover hat mich sofort angesprochen. Es ist im Retrolook gehalten und die Gesichter der abgebildeten Jungs ist mit Dollarzeichen versehen. Der Vierte im Bunde fehlt, aber vielleicht war er gerade mit der Planung des großen Coups beschäftigt, als das Bild gemacht wurde ;-)

Inhalt:
Worum geht es im Cash Club? Vier amerikanische Jugendliche treffen sich in der Highschool und unterschiedlicher könnten sie wohl nicht sein. Da gibt es den hochintelligenten Stipendiaten, Alex, der in einem Trailer Park aufwächst und dort mit seiner Mutter lebt. Dann ist da Brian, der Nerd, dem man am Computer nichts vormachen kann. Er leidet extrem darunter, dass 53 Prozent der Mädchen in seiner Klasse größer sind als er und er als einziger rote Haare hat. Sein bester Freund Josh wurde in eine reiche Familie geboren, wird jedoch "Mämzer" genannt... das Findelkind, weil sich seine Eltern eigentlich nie wirklich um ihn kümmern und nicht zu vergessen: Stan "The Man", die Sportskanone. Stan kann schneller laufen als alle anderen, hat einen Schlag bei den Mädels ist aber ansonsten wohl eher ein schlichtes Gemüt. Nun finden sich die vier zusammen und Alex hat die Idee, eine Verlosung von Kinokarten zu manipulieren, was auch bestens funktioniert. Und dies war der Startschuß, denn danach schmiedet Alex mit seinen Freunden einen ungeheueren Plan: Sie wollen die besten Geldfälscher der Welt werden. Und mit diesem Plan begeben sie sich nach ihrem Schulabschluß in die Berufe, die sie am nähersten an ihr Ziel bringt. Alex schafft sich einen Platz bei der Mafia, Brian wird Programmierer, Josh geht nach Deutschland um Drucker zu werden und Stan reiht sich als Agent im Secret Service ein. Nach Jahren treffen sie sich wieder und das Abenteuer beginnt...

Mein Eindruck zum Buch:
"Wow" war genau das Wort, das mir durch den Kopf ging, als ich das Buch beendet habe. Die Geschichte ist aufgebaut auf kurze knackige Kapitel mit abwechselnden Sichtweisen und man lernt die vier Protagonisten sehr gut kennen. Die Charaktere sind unglaublich fein gezeichnet und man kann richtig mit ihnen mitfühlen. Der Schreibstil von Ben Berkeley ist faszinierend: er schafft es, dass man richtig in die Geschichte eintaucht und einem die Charaktere ans Herz wachsen, ja, mehr noch: man fühlt sich mit den vieren richtig verbunden. Und das war bei weitem nicht alles! Ben Berkeley flechtet sehr geschickt die Zeitgeschichte mit ein, was die ganze Story noch authentischer macht und man das Gefühl bekommt, als wäre man wirklich mittendrin. Immer wieder wurde ich von unvorhersehbaren Wendungen überrascht. Genial finde ich auch, wie es dem Autor gelingt, die Geschichte witzig und spritzig zu schreiben, zeitgleich aber auch eine Spannung aufbaut, die locker mit einem Thriller mithalten kann und die einen absolut fesselt. Ich konnte mich kaum noch von dem Buch losreißen und während dem Lesen musste ich öfter laut lachen, was mir irritierte Blicke einbrachte von den Menschen, die gerade in meiner Nähe waren :-) Ich habe mit den vieren mitgelitten, mitgelacht und mitgefiebert und zu behaupten, es hätte Spaß gemacht, das Buch zu lesen, wäre maßlos untertrieben. Ich habe jede einzelne Zeile genoßen und danke Ben Berkeley für die grandiosen Lesestunden, in denen ich in das Leben des Cash Clubs eintauchen durfte! So seltsam es klingen mag: Ich werde Brian, Josh, Alex und Stan wirklich vermissen, so sehr war ich mitten in ihrer Geschichte! :-)

Fazit:
Eine faszinierende Geschichte, die brilliant erzählt wird und sich so spannungsgeladen wie ein hochkarätiger Thriller liest. Ich hätte Alex, Brian, Josh und Stan sehr gerne noch weitere 20 Jahre begleitet! Ich freue mich riesig auf weitere Werke von Ben Berkeley und bis dahin hole ich mir die ersten Bücher, die er geschrieben hat :-)