Rezension

Vierecksbeziehung und Teenieprobleme

Das Geheimnis der Talente -

Das Geheimnis der Talente
von Mira Valentin

Bewertet mit 3 Sternen

Im Großen und Ganzen hat es mir gut gefallen, aber sind wir mal ehrlich: Melek ist für mich der Inbegriff eines Emos. Meine Güte, wie kann man nur so sein.

Auf der einen Seite bloß keine Gefühle zeigen und immer alle abblocken, auf der anderen ist sie wiederum total verliebt in diesen Jacob, der ein absoluter Vollhonk ist. Dann haben wir da noch den Stalker Erik, der ihr seit zwei Jahren an der Backe klebt, wie ein lästiger Kaugummi und ihr einziger Freund ist. Doch irgendwie will sie auch was von dem, kann ihn aber nicht an sich heranlassen, weil sie von Jacobs „Talent“ völlig eingenommen ist. Und dann kommt da noch der Dschinn bzw. Faun, der ihr Freund sein will, aber sich auch irgendwie in sie verliebt hat.

Wow, was ein Teeniefilm. Melek ist so ziemlich der langweiligste Mensch auf dem Planeten. Ihre Einstellung und Kommunikation ist der totale Minimalismus. Ihr Charakter ist so blass wie Schneewitchen und doch zieht sie die Typen an, wie das Licht die Motten. Sie gibt sich unnahbar, will aber trotzdem irgendwie alle drei Jungs haben.

Die Geschichte drumherum ist toll und auch die Hintergründe dazu sind fabelhaft ausgearbeitet. Die Charaktere sind aber einfach nur anstrengend, dabei ist es echt egal, welchen man da zur Hand nimmt. Wo wir schon beim nächsten Punkt wären. Es sind zu viele Menschen/Talente/Dschinns und man verliert schnell mal den Überblick.

Es ist anstrengend, hier am Ball zu bleiben. Hätte ich nicht das Hörbuch gehabt, wäre ich schon längst ausgerastet und hätte das Buch an die Wand geschmissen. Die Sprecherin hat den Charakter von Melek allerdings hervorragend getroffen. Absolut monoton und langweilig. Da war ich ehrlich froh, dass die anderen Charaktere ein wenig Farbe einbrachten.

Gerettet hat es definitiv das Setting und das Grundgerüst, sowie der geschichtliche Teil der Story. Ich weiß allerdings nicht, ob ich hier am Ball bleiben werde.