Rezension

Vlad Dracula

Vlad - C. C. Humphreys

Vlad
von C. C. Humphreys

Bewertet mit 4 Sternen

1431 erblickt Vlad als Sohn des Prinzen Dracul von Transsylvanien das Licht der Welt. Dracula - der Sohn des Drachen - wird während der Kreuzzüge für Gott und Christentum als Vlad, der Pfähler bekannt, und in seiner Heimat aufgrund kaltblütiger Gräueltaten der Sohn des Teufels genannt.

Und Jahrhunderte nach seinen blutrünstigen Verbrechen hat der Prinz als Bram Stokers düstere Vampirfigur Graf Dracula Weltruhm erlangt.

Dieser historische Roman beleuchtet die Geschichte hinter der Geschichte und bedient sich hierzu an 3 Perspektiven: Draculas Mätresse, sein bester Freund und sein Beichtvater legen im Namen Vlad Draculas die Lebensbeichte ab.

Auf diese Weise versucht der Autor, Sagen, Legenden und Fakten zu einem Gesamteindruck des dunklen Prinzen zu verdichten.

Der Leser durchlebt mit Vlad Dracula eine Kindheit in Gefangenschaft bei den Osmanen, den Beginn seiner unbarmherzigen Herrschaft im eigenen Reich sowie Siege und Verluste in schlamm- und blutverschmierten Schlachten, die im Kreuzzug gegen das Osmanische Reich ihren Höhepunkt finden.

Dieser Roman war für mich eine höchstinteressante Lektüre. Nachdem ich letztes Jahr den Klassiker Dracula gelesen habe, wurde meine Neugier auf den wahren „Grafen“ geweckt. C.C. Humphreys veranschaulicht Vlads historischen Werdegang anhand einer dramatischen Romanhandlung, die sich gut und flüssig lesen lässt.

Leider wurde es nicht so ganz geschafft, Dracula tatsächlich greifbar darzustellen. Es war, als ob ich ihn durch einen Nebelschleier sehe, was vielleicht an der Erzählung aus zweiter Hand (Mätresse, bester Freund, Beichtvater) und den spärlich vorhandenen Fakten über den Prinzen liegen mag.

Auf jeden Fall spreche ich gerne eine Leseempfehlung aus, gebe aber zu bedenken, dass es sich um einen historischen Roman handelt, der vom transsylvanischen Prinzen Vlad Dracula erzählt und sich daher kaum an Vampirgeschichten unserer Zeit orientiert.